Hauptsitz der Triodos Bank im niederländischen Zeist. Die Bank will für Anlegerinnen und Anleger attraktiver werden. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Finanzdienstleister

Triodos Bank: Weniger Gewinn, Rückkehr zu Dividendenzahlungen

Die nachhaltige Triodos Bank N.V. ist ohne größere Blessuren durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Anlegerinnen und Anleger können in diesem Jahr wieder mit einer Dividendenzahlung rechnen.

Die niederländische Bank erhöhte ihre Bilanzsumme im letzten Jahr um 15 Prozent auf knapp 14 Milliarden Euro. Die Zahl der vergebenen grünen Kredite stieg um 12 Prozent, besonders stark gefragt waren Baudarlehen.

Hohe Kernkapitalquote

Der Nettogewinn der Triodos Bank betrug im letzten Jahr 27,2 Millionen Euro nach 39 Millionen Euro in 2019. Den Rückgang begründet die Bank in erster Linie mit deutlich höheren Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite: 2019 waren im Kreditbereich Rückstellungen von 3,3 Millionen Euro nötig, 2020 fast 24 Millionen Euro. Die Kernkapitalquote der Bank betrug im letzten Jahr 18,8 Prozent – ein sehr guter Wert, die gesetzlich geforderte Mindestquote liegt in Deutschland bei 6 Prozent.

Das verwaltete Vermögen der Anlagegesellschaft Triodos Investment Management stieg 2020 um 10 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro, die Nettozuflüsse legten um 8 Prozent zu. Das verwaltete Gesamtvermögen der Triodos Bank wuchs um 14 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro.

"In einem Jahr außergewöhnlicher weltweiter Verwerfungen konnte die Triodos Bank positive Wirkung und ein solides Wachstum realisieren“, sagt Peter Blom, Vorstandsvorsitzender der Bank. „Sowohl unser Kreditportfolio als auch unsere Investment Management-Aktivitäten haben zu diesem Wachstum beigetragen. Kurzfristig müssen wir uns mit den wirtschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit Covid-19 auseinandersetzen, aber wir sind überzeugt, dass die von uns finanzierten Sektoren mittel- und langfristig gut positioniert sind, um zu einer Neuausrichtung der Wirtschaft beizutragen."

Aktienähnliche Rechte sind derzeit nicht handelbar

Am 5. Januar 2021 wurde der Handel mit den Aktienähnlichen Rechten der Triodos Bank ausgesetzt, weil sich laut Bank „ein Handelsmuster abzeichnete, bei dem der Spielraum der Triodos Bank, Triodos Aktienähnliche Rechte wieder zurückzukaufen, vermutlich nach kurzer Zeit aufgebraucht worden wäre.“ Die Bank will die Situation beobachten, „um zu sehen, ob ein ausgeglichener Handel wieder möglich ist und die Aussetzung aufgehoben werden kann“. Parallel dazu sucht das Institut nach Alternativen mit dem Ziel, die Handelbarkeit der Aktienähnlichen Rechte zu verbessern.

Die ungefähr 43.000 Inhaberinnen und Inhaber der Triodos Aktienähnlichen Rechte sollen für 2020 eine Dividende von 0,65 Euro je Aktienähnlichem Recht erhalten. Im letzten Jahr hatte die Bank wegen der Corona-Krise keine Dividende ausgeschüttet.

Für 2021 rechnet die Triodos Bank mit weiteren Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite. Im Bankgeschäft und bei der Tochter Triodos Investment Management geht das Institut von steigenden Provisionseinnahmen aus. Zudem erwartet Triodos, dass die Kapital- und Liquiditätspositionen „robust und widerstandsfähig bleiben“.

Aktuelle Übersichten zu den Kontokonditionen und Zinsangeboten nachhaltiger Banken finden Sie hier auf unserer Bankenseite.

Einen ECOreporter-Test des Triodos-Aktienfonds Triodos Global Equities Impact Fund können Sie hier lesen.

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