Donald Trump setzt auch gegenüber seinen Nachbarländern zunehmend auf Drohungen und Erpressung. Leiden werden darunter vermutlich auch die Menschen in den USA. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien, Meldungen

Trump führt drastische Zölle ein – Unruhe an der Börse

US-Präsident Donald Trump hat seine Drohung wahr gemacht und hohe Zölle auf Einfuhren aus Kanada, Mexiko und China festgesetzt. Zölle auf Importe aus der EU könnten folgen. Was bedeutet das für nachhaltige Investments?

Ab dem morgigen Dienstag gelten in den USA zusätzlich zu bereits bestehenden Abgaben Zölle von 25 Prozent auf die meisten Waren aus den US-Nachbarländern Kanada und Mexiko sowie von 10 Prozent auf alle Einfuhren aus China. Kanada und Mexiko haben ihrerseits bereits Zölle auf Importe aus den USA angekündigt. Trump will auch Abgaben auf Waren aus der EU einführen, entsprechende Gegenzölle wären wahrscheinlich.

Zölle behindern grundsätzlich den freien Warenverkehr und führen häufig zu steigenden Preisen und höheren Inflationsraten. Wirtschaftswissenschaftler sind sich weitestgehend einig darüber, dass hohe Zölle keinen langfristigen Nutzen bringen und letztlich nur Wohlstand vernichten. Selbst US-Wirtschaftsverbände lehnen Trumps Zolloffensive ab. Die Einführung der Abgaben sei „beispiellos“ und werde keine Probleme lösen, sondern  lediglich „die Preise für amerikanische Familien erhöhen und Lieferketten auf den Kopf stellen“, heißt es in einer Stellungnahme der U.S. Chamber of Commerce.

Taktiert Trump mit den Zöllen nur?

Branchen wie etwa die deutsche Automobilindustrie, die viele Fahrzeuge für den US-Markt in Mexiko baut, warnen vor erheblichen wirtschaftlichen Schäden und fordern politische Unterstützung. Der deutsche Aktien-Leitindex Dax und der europäische Index EuroStoxx eröffneten heute mit einem Minus von 2 Prozent.

ECOreporter rät: Bewahren Sie Ruhe und verkaufen Sie jetzt nicht panisch Aktien. Die US-Zölle sind in viele Aktienkurse bereits eingepreist, und zudem vermuten Marktbeobachter, dass Trump die hohen Abgaben vor allem als Druckmittel nutzen wird, um mit den jeweiligen Ländern neue, für die USA vorteilhaftere Handelsabkommen abzuschließen. Dauerhaft in Stein gemeißelt sind die Zölle nicht.

Anlegerinnen und Anleger, die breit in zahlreiche zukunftsfähige Branchen investieren und neben Aktien auch auf Festgeld oder Anleihen setzen, dürften nach Einschätzung der Redaktion gut gewappnet sein für die aktuellen Verwerfungen am Finanzmarkt – und auch für zukünftige Kursschwankungen, die es in Trumps zweiter Amtszeit vermutlich gehäuft geben wird.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Donald Trump ist wieder da: Das sollten Sie bei nachhaltigen Investments jetzt beachten.

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