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Übersicht Mikrofinanzfonds: Bis zu 2,13% Rendite in 2018
Die Aktienmärkte sind derzeit nichts für schwache Nerven. Mikrofinanzfonds bieten eine Alternative für Anleger, denen langsame, aber stetige Wertsteigerungen lieber sind als große Kursschwankungen. Wie haben sich die vier von ECOreporter getesteten Mikrofinanzfonds 2018 entwickelt?
Mikrofinanzfonds sind ein soziales Investment. Sie sammeln bei Anlegern Kapital ein, um in armen Gegenden der Welt Mikrokredite zu finanzieren. Das sind Darlehen an Kleinstunternehmer, die sich damit eine wirtschaftliche Existenz aufbauen und aus der Armut herausarbeiten wollen.
Mikrofinanzfonds gelten als vergleichsweise sichere Anlageform. Sie verleihen das Geld der Anleger an Mikrofinanz-Dachorganisationen. Diese wiederum vergeben es an Mikrofinanzbanken vor Ort. Die Mitarbeiter dieser Banken bringen das Geld zu den Kunden und holen es später wieder ab, samt Zinsen.
Weil ein Mikrofinanzfonds in der Regel mit Dutzenden von Mikrofinanzinstituten zusammenarbeitet, verteilen sich die Risiken. Hin und wieder gerät zwar einmal eine Mikrofinanzbank in Schwierigkeiten. Insgesamt haben sich die Mikrofinanzfonds in den letzten Jahren jedoch als sehr sicher erwiesen – auch wegen der extrem guten Rückzahlungsmoral der Kreditnehmer. Schließlich ist ein Mikrokredit für viele Menschen ohne sonstigen Zugang zu Finanzdienstleistungen eine meist einmalige Chance, sich aus der Armut zu befreien.
Mehr zum Thema Mikrofinanzen erfahren Sie im ECOreporter-Dossier "Gut erklärt: Mikrofinanzen“.
ECOreporter hat im Juli 2017 vier Mikrofinanzfonds getestet, in die deutsche Privatanleger investieren können. Alle vier Fonds erzielten 2018 Wertsteigerungen.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

KCD Mikrofinanzfonds - III: Wertsteigerung um mehr als 2%
Von den getesteten Fonds erzielte der KCD Mikrofinanzfonds - III 2018 die höchste Rendite. 2,13 Prozent – ein Wert, von dem viele Aktienfonds im letzten Jahr nur träumen konnten.
Der KCD-Fonds wurde 2015 von der Bank im Bistum Essen (BiB) aufgelegt. Das kirchennahe Finanzinstitut investiert selbst seit vielen Jahren im Mikrofinanz-Bereich. Seine Experten managen den Fonds.
Im letzten Jahr stieg das Fondsvolumen um 25 Prozent auf fast 80 Millionen Euro. Über den KCD Mikrofinanzfonds - III werden aktuell in 27 Ländern 47.600 Mikrokredite mit einer durchschnittlichen Kreditsumme von umgerechnet 1.400 Euro finanziert.
Der Schwerpunkt liegt auf Süd- und Mittelamerika (35 Prozent) sowie Osteuropa (19 Prozent). Wegen der aktuell hohen Absicherungskosten des US-Dollars zum Euro versucht das Fondsmanagement, 2019 verstärkt Investments in Euro zu tätigen.
Der GLS Alternative Investments wächst weiter rasant
Der GLS Alternative Investments - Mikrofinanzfonds ist der jüngste der von ECOreporter getesteten Fonds. Die GLS Bank aus Bochum hat ihn im Dezember 2015 aufgelegt.
Das Fondsvolumen ist 2018 um 40 Prozent auf fast 112 Millionen Euro gestiegen. Der GLS-Fonds ist also noch schneller gewachsen als der fast ein Jahr ältere KCD Mikrofinanzfonds - III, den die GLS Bank ebenfalls vertreibt.
Mit einer Wertsteigerung von 0,65 Prozent blieb der GLS Alternative Investments 2018 deutlich hinter dem KCD-Fonds zurück. Auf Sicht von drei Jahren hat sich der GLS-Fonds jedoch fast genauso gut entwickelt wie die Mikrofinanzfonds der Konkurrenz.
Der GLS Alternative Investments finanzierte Ende letzten Jahres knapp 30.000 Mikrokredite (2017: 21.000). Ein Drittel davon ist in Osteuropa vergeben worden, jeweils ca. 20 Prozent in Asien und Lateinamerika. 2018 wurde die Investitionsquote in Afrika von 8,7 auf 15 Prozent erhöht und ist damit aktuell ungefähr dreimal so hoch wie bei den anderen Fonds.

IIV Mikrofinanzfonds: Fokus auf Asien und Südamerika
Die beiden anderen Fonds sind schon einige Jahre länger am Markt und haben ein deutlich größeres Volumen: Der 2011 aufgelegte IIV Mikrofinanzfonds verwaltete Ende letzten Jahres fast 662 Millionen Euro und finanzierte die Kredite von 228.000 Kleinstunternehmern (durchschnittliche Kreditsumme: 2.560 Euro).
Der Mikrofinanzfonds der Invest in Visions GmbH aus Frankfurt am Main – dafür steht das IIV im Fondsnamen – konzentriert sich auf kleine und mittlere Mikrofinanzinstitute, die vor allem in ländlichen Gebieten Zentralasiens und Südamerikas aktiv sind. Der Wertzuwachs fiel 2018 mit 1,06 Prozent moderat aus.
Wie alle von ECOreporter getesteten Mikrofinanzfonds kann auch der IIV-Fonds nur einmal im Monat zu einem festen Termin gekauft werden. Verkäufe sind beim IIV- und KCD-Fonds einmal pro Quartal möglich. Beim Dual Return Fund können die Fondsanteile monatlich veräußert werden, beim GLS Alternative Investments nur einmal im Halbjahr.
Der Preis der Fondsanteile setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: den wirtschaftlichen Kennzahlen der Mikrofinanzinstitute, in die die Fonds investieren, und der Bewertung der Darlehen durch unabhängige Dienstleister.
Dual Return Fund - Vision Microfinance: Plus 5,35% in drei Jahren
Der 2006 aufgelegte Dual Return Fund - Vision Microfinance ist der älteste Mikrofinanzfonds auf dem deutschen Markt. Er wird gemanagt von der C-Quadrat Management GmbH, einer Tochtergesellschaft der C-Quadrat Investment Group aus Wien.
2018 stieg der Wert des Fonds um lediglich 0,63 Prozent. Auf Sicht von drei Jahren steht der Dual Return Fund mit einem Plus von 5,35 Prozent aber gut da.
Der österreichische Mikrofinanzfonds versorgt aktuell fast 300.000 Menschen in 45 Ländern mit Krediten. Der Investitionsschwerpunkt liegt auf Mittel- und Südamerika (37 Prozent) und dem Bereich Südasien/Pazifik (34 Prozent).
Die ECOfondtests der vier Mikrofinanzfonds finden Sie hier als gestaltete PDFs.