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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
UmweltBank muss bei Kreditprozessen und Eigenmitteln nachbessern
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat die UmweltBank dazu verpflichtet, ihre Geschäftsorganisation zu verbessern und zusätzliche Eigenmittelanforderungen zu erfüllen. Wie reagiert die Aktie des grünen Nürnberger Geldhauses?
Wie die BaFin am gestrigen Dienstag mitteilte, erfüllt die UmweltBank die für sie geltenden gesetzlichen Vorgaben des Kreditwesengesetzes (KWG) nicht in allen geprüften Bereichen. Betroffen seien vor allem Prozesse des Kreditgeschäfts und der Internen Revision. Zudem hat die Behörde angeordnet, dass die UmweltBank zusätzliche Eigenmittelanforderungen erfüllen muss.
„Im Geschäftsjahr 2022 wurde bei der UmweltBank eine Prüfung der BaFin durchgeführt“, erläutert UmweltBank-Pressesprecher Oliver Patzsch auf Anfrage von ECOreporter. „Die Bank wurde davor längere Zeit nicht mehr von der BaFin geprüft. Die Prüfung war als risiko- und prozessorientierte Systemprüfung angelegt. Der Prüfungsbericht lag gegen Ende 2022 vor und enthielt eine Reihe von Feststellungen.“
Patzsch zufolge hat die UmweltBank bereits während der Prüfung Maßnahmen eingeleitet, um die Probleme zu beheben. „Die Bearbeitung der Feststellungen wird mit höchster Priorität und Unterstützung durch externe Berater verfolgt“, so der Pressesprecher. „Weiteres Personal in aufsichtsrechtlich relevanten Bereichen wurde eingestellt. Daneben optimiert die UmweltBank ihre Strukturen und Prozesse, um aufsichtlichen Anforderungen flexibler zu begegnen. Die Migration des Kernbanksystems Anfang Oktober 2023 wird ebenfalls dazu beitragen, diverse Feststellungen zu beheben sowie die Einhaltung regulatorischer Anforderungen fortlaufend sicherzustellen.“
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Der Finanzmarkt reagiert bislang kaum auf die BaFin-Meldung. Die UmweltBank-Aktie ist heute mit einem Plus von 0,5 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet und kostet aktuell 10,80 Euro (Stand 2.8.2023, 8:09 Uhr).
ECOreporter schätzt die mittelfristigen Aussichten der UmweltBank trotz der BaFin-Probleme und einer zuletzt durchwachsenen Geschäftsentwicklung weiterhin als positiv ein. Das Institut ist im zukunftsträchtigen Markt für nachhaltige Finanzangebote gut positioniert und grundsätzlich solide aufgestellt: Die harte Kernkapitalquote, eine wichtige Kennzahl für die Eigenkapitalausstattung von Banken, lag Ende 2022 bei 12 Prozent und damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert von 4,5 Prozent. Dass die Geschäftszahlen in diesem Jahr eher mäßig ausfallen, liegt auch an den hohen Kosten des bereits seit geraumer Zeit laufenden Modernisierungsprozesses, der 2024 abgeschlossen sein soll.
Nachdem die UmweltBank in den letzten zwölf Monaten ein Drittel ihres Börsenwertes verloren hat, ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 15 nicht teuer. Allerdings bleiben Unsicherheiten aufgrund der Umstrukturierungen. Wer jetzt einsteigt, sollte Geduld mitbringen und kein Problem mit unruhigen Kursverläufen haben. Vorsichtige Anlegerinnen und Anleger sollten die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 7. August abwarten, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Die UmweltBank-Aktie ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Lesen Sie auch unser Unternehmensporträt.
Einen Überblick über die Wertentwicklungen und Perspektiven der Spezialwerte-Aktien finden Sie im Dossier Nachhaltige Favoriten-Aktien: Mit Grünen Spezialwerten im Schnitt 121 % Plus in fünf Jahren.
UmweltBank AG: ISIN DE0005570808 / WKN 557080