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Meldungen, Institutionelle / Anlageprofis
urgewald: Trotz Klimawandel wächst die Kohleindustrie weiter
Ein Bündnis aus 30 Nichtregierungsorganisationen um die Sassenberger Initiative urgewald hat eine aktualisierte Fassung der Global Coal Exit List (GCEL) veröffentlicht. Der Inhalt ist erschütternd: Viele Kohleunternehmen setzen ihren Wachstumskurs fort, und einige landen immer noch in nachhaltigen Aktienfonds.
Die GCEL ist die weltweit umfangreichste Datenbank zu Unternehmen aus der Kohleindustrie. urgewald zufolge deckt die Liste 89 Prozent der weltweiten Kohleproduzenten und 87 Prozent der Kohlestromerzeuger ab. In der aktuellen GCEL finden sich 746 Firmen, von denen mehr als 400 vorhaben, ihr Kohlegeschäft auszubauen. Nach Angaben von urgewald sind in 60 Ländern neue Kohlekraftwerke mit einer Stromerzeugungskapazität von 579 Gigawatt geplant (momentan liegt die weltweite Kohlestromkapazität bei 2.000 Gigawatt).
"Unsere Daten von 2019 zeigen: Die Zeit für ein geduldiges Einwirken auf die Kohleindustrie ist definitiv abgelaufen“, sagt Heffa Schücking, Geschäftsführerin von urgewald. "Banken, Versicherer, Pensionsfonds und andere Investoren müssen dringend ihr Geld aus der Kohleindustrie abziehen.“
Mittlerweile greifen laut urgewald mehr als 200 institutionelle Finanzinvestoren auf die Daten der GCEL zurück. Aber selbst Investoren, für die Kohle ein Ausschlusskriterium ist, würden immer noch Geld in den Kohlesektor stecken, unter anderem weil Kraftwerkserrichter wie Texhong, Shine Energy oder Sumitomo nur einen Teil ihrer Umsätze mit Kohleprojekten machen. Größter Investor im Kohlebereich ist nach Angaben von urgewald die US-Fondsgesellschaft BlackRock, die unter anderem die iShares-Fonds herausgibt.
Die aktualisierte GCEL-Datenbank kann unter coalexit.org/database-full eingesehen werden.