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USA gehen voran: Medikamente ohne Tierversuche
Bislang müssen weltweit die meisten Medikamente an Tieren getestet werden, bevor sie für Menschen zugelassen werden. Im wichtigsten Pharma-Markt, den USA, könnten künftig auch Zulassungen möglich sein, für die kein Tier leiden muss.
Das US-Repräsentantenhaus hat mit den Stimmen der Demokraten und auch der meisten Republikaner einer Gesetzesänderung zugestimmt, die die Entwicklung von medizinischen Präparaten ohne Tierversuche erlaubt. Der sogenannte FDA Modernization Act sieht vor, dass es künftig ausreicht, Medikamente etwa an menschlichen Zellkulturen und in Computermodellen zu testen. Das Gesetz muss noch vom Kongress verabschiedet werden, eine positive Entscheidung ist aber wahrscheinlich.
Zieht die EU nach?
„Wir gehen davon aus, dass die neue Richtlinie nicht nur dazu führen wird, dass Millionen Tierleben verschont werden, sie wird die Medikamentenentwicklung auch schneller, sicherer und effektiver machen“, kommentiert der Verein Ärzte gegen Tierversuche die Gesetzesänderung. Der Verein fordert die EU-Behörden auf, dem Beispiel der USA zu folgen.
Können Medikamente ohne Tierversuche zugelassen werden, hat dies auch Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitskonzepte von Fonds. Denn bislang schließen zwar viele ESG-Fonds Tierversuche aus, allerdings meist lediglich vermeidbare, also nicht gesetzlich vorgeschriebene, etwa für Kosmetikprodukte, weil ansonsten die komplette Pharma-Branche und auch viele Konsumgüterhersteller nicht investierbar wären. Müssen Medikamente nicht mehr an Tieren getestet werden, können Fondsanbieter ihre Kriterien verschärfen und nur noch Investments in Unternehmen erlauben, die vollständig auf Tierversuche verzichten.
ECOreporter hat in den letzten Jahren mehr als 80 nachhaltige Fonds getestet. Die Tests und weitere Informationen finden Sie hier.