Verbio profitiert von den derzeit hohen Verkaufspreisen für Bioethanol. / Foto: Verbio

  Nachhaltige Aktien

Verbio erwartet deutlich höheren Gewinn – Aktie auf 5 Jahre 500 % im Plus

Der Leipziger Biokraftstoff-Hersteller Verbio geht davon aus, im Geschäftsjahr 2021/22 (Juli bis Juni) seine bisherige Prognose für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) klar zu übertreffen. An der Börse geht es für die Aktie wieder aufwärts.

Aufgrund des „bisherigen Geschäftsverlaufs sowie des aktuellen Absatz- und Rohstoffpreisniveaus“ rechnet das Verbio-Management mit einem EBITDA von 500 Millionen Euro. Bislang lag die Prognose bei 430 Millionen Euro. Das Unternehmen geht zudem davon aus, Ende Juni über ein Nettofinanzvermögen von 300 Millionen Euro zu verfügen. Angepeilt waren bisher 220 Millionen Euro.

An der Börse hat die Verbio-Aktie gestern nach Bekanntgabe der neuen Prognose zwischenzeitlich 7 Prozent an Wert gewonnen. Heute liegt der Kurs im Tradegate-Handel bislang 4,5 Prozent im Plus bei 48,78 Euro (Stand 29.6.2022, 9:43 Uhr).

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Die Aktie hat damit die herben Verluste aus der letzten Woche wieder aufgeholt, die neue negative Signale aus der Politik zur Zukunft von Biokraftstoffen ausgelöst hatten (ECOreporter berichtete hier). Auf drei Monate gesehen liegt die Aktie weiterhin 30 Prozent im Minus. Im Jahresvergleich hat sie 10 Prozent an Wert gewonnen, auf drei Jahre gesehen notiert sie 500 Prozent im Plus.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Geschäftsjahr 2021/22 von 11 ist die Verbio-Aktie derzeit günstig bewertet. Aber die Risiken wegen der unklaren zukünftigen Rahmenbedingungen für die Biosprit-Branche bleiben – und damit auch Unwägbarkeiten bei der Aktie.

Auslöser für die aktuellen Kursschwankungen bei Verbio und Wettbewerbern wie CropEnergies sind wiederholte Aussagen von Politikerinnen und Politikern, die sich dafür aussprechen, die Herstellung von Biosprit aus Getreide wegen des Ukraine-Kriegs zu untersagen. Die Ukraine gehört zu den größten Weizenproduzenten der Welt, kann derzeit aber kaum Getreide exportieren, weil Russland den Seeweg blockiert. Insbesondere in ärmeren Ländern drohen deswegen Hungersnöte.

Verbio Vereinigte BioEnergie AG:  

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