Nachhaltige ELTIFs investieren oft in Wind- und Solarparks. / Foto: Pixabay

  Anleihen / AIF

Verbraucherzentralen raten Privatanlegern von ELTIFs ab

Dank einer überarbeiteten EU-Verordnung können mittlerweile auch Kleinanleger relativ problemlos European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) kaufen. Verbraucherschützer haben Bedenken.

ELTIFs sind spezielle Alternative Investmentfonds (AIFs), die direkt in Infrastruktur und Sachwerte wie beispielsweise Wind- und Solarparks investieren. Um als ELTIF zu gelten, müssen diese AIFs langfristig angelegt sein und ihre Risiken breit streuen. Anlegerinnen und Anleger können ihre Anteile nur vor dem Ende der festgelegten Fondslaufzeit zurückgeben, wenn der ELTIF mit mehr als 55 Prozent seines Kapitals in Sachwerten, Infrastrukturprojekten oder Unternehmensbeteiligungen investiert ist.

Letztlich geht es um Unternehmensbeteiligungen

Die neuen EU-Bestimmungen erlauben ausdrücklich auch den Verkauf von ELTIFs an private Anlegerinnen und Anleger. Verbraucherschützer mahnen jedoch zur Vorsicht. „Nach Auffassung der Verbraucherzentralen eignen sich ELTIFs vor allem für institutionelle und professionelle Anleger, nicht jedoch für unerfahrene Privatanleger", heißt es auf der Website Verbraucherzentrale.de. ELTIFs seien weniger breit aufgestellt als etwa ETFs, und ihre Erfolgsaussichten ließen sich insbesondere in der Startphase nur schwer vorhersagen. Zudem handle es sich bei ELTIFs letztlich um Unternehmensbeteiligungen, für deren Einschätzung es Fachwissen brauche.

Die gelockerten ELTIF-Bestimmungen der EU bergen laut den Verbraucherzentralen die Gefahr, dass private Anlegerinnen und Anleger in Finanzprodukte investieren, die nicht zu ihrem Risiko- und Wissensprofil passen. Die Verbraucherschützer empfehlen privaten Investoren, nicht mehr als 5 Prozent ihres Gesamtvermögens in ELTIFs anzulegen.

Nach Einschätzung von ECOreporter sind breit investierte ELTIFs erfahrener Anbieter risikoärmer als Investments etwa in Nachrangdarlehen, Kommanditbeteiligungen, kleine AIFs oder auch einzelne Aktien. Als Basisinvestments eignen sie sich allerdings nicht. Hier sind breit gestreute Investmentfonds oder ETFs sinnvoller.

ECOreporter-Analysen von nachhaltigen ELTIFs finden Sie hier.

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