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Viele Klimafonds investieren vor allem in Google, Microsoft und Nvidia
In einem Klimafonds erwartet man Aktien von Wind- und Solarfirmen oder anderen kerngrünen Umweltunternehmen. Oft stecken in diesen Fonds jedoch vor allem die gleichen Tech-Aktien wie in herkömmlichen Produkten.
Am stärksten gewichtet sind in Fonds, die Begriffe wie „Klima“, „Climate“ oder „Global Warming“ im Namen tragen, die Tech-Riesen Alphabet (Google), Microsoft, Nvidia und Apple. Das geht aus einer Auswertung hervor, die das Multi-Family-Office HQ Trust für das Magazin „Fonds professionell“ durchgeführt hat. Alphabet kommt demnach in den untersuchten Fonds auf ein durchschnittliches Gewicht von 7,3 Prozent. Beliebt sind auch Investments in andere Tech-Werte wie Amazon und ASML.
Rendite wichtiger als Nachhaltigkeit?
Einen zumindest halbwegs direkten Klimabezug haben unter den am höchsten gewichteten Aktien nur die Entsorger und Recycler Waste Management und Republic Services. Wind- und Solarunternehmen finden sich hingegen keine unter den Top-Investments.
„Die IT zählt zu den größten Verursachern von Kohlendioxid“, erläutert Stephan Wittwer, Leiter Kundenbetreuung des Vermögensverwalters LBBW AM, der unter anderem den Klimafonds LBBW Global Warming (ECOreporter-Fondstest) managt. „Der KI-Boom“, so Wittwer weiter, „sorgt für eine enorme Nachfrage nach Rechenzentren, deren Energiehunger mittlerweile ein wesentlicher Klimatreiber geworden ist." Daher sei es durchaus konsequent, als Klimafonds in IT-Konzerne zu investieren, die dieses Problem angehen.
Ein Grund für die hohe Gewichtung großer Tech-Firmen dürfte allerdings auch sein, dass deren Aktien in den letzten Jahren sehr gut gelaufen sind. Wittwer bestätigt dies gegenüber „Fonds professionell“ indirekt: „Wir würden gerne in Windradbauer oder Solarmodulhersteller investieren. Das Problem ist aber, dass sehr viele börsennotierte Firmen dieser Branchen aktuell kein oder kaum Geld verdienen. Und die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens ist für uns genauso wichtig wie dessen Nachhaltigkeit.“
ECOreporter hat viele Klima- und Umweltfonds, darunter auch zahlreiche kerngrüne, hier getestet.