Am Geothermiekraftwerk Insheim erprobt Vulcan Energy die Lithiumförderung im industriellen Maßstab. / Foto: imago images, Panthermedia

  Nachhaltige Aktien

Vulcan Energy findet mögliche neue Lithiumquelle in Italien

Das australische Lithium-Unternehmen Vulcan Energy Resources hat eine mögliche neue Lithiumquelle in der Tiber-Ebene in Italien ausgemacht. In Cesano im Nordwesten Roms gäben die hohe Temperatur und der Lithiumgehalt der Sole sowie eine ermutigende Durchflussrate Anlass zur Hoffnung, eine weitere Förderquelle erschließen zu können, wie das Unternehmen mitteilte. Man habe bereits eine weiterführende Forschungsgenehmigung erhalten.

Das unternehmenseigene geologische Team der deutschen Tochter Vulcan Energie wird demnach mit italienischen Geologinnen und Geologen und lokalen Interessenvertretern zusammenarbeiten, um weitere Daten zu sammeln und zu bewerten. Im Erfolgsfall könne das Cesano-Projekt eine nachhaltige Lithiumquelle in Italien für den europäischen Batterie- und Automobilmarkt darstellen und ein zweiter Förderungsstandort außerhalb Deutschlands entstehen.

Vulcan Energy will über seine deutsche Tochter Vulcan Energie in einem besonders umweltfreundlichen Verfahren in Deutschland Lithium mittels Geothermie-Anlagen fördern. ECOreporter hat das Unternehmen und sein Geschäftskonzept im Porträt Vulcan Energy-Aktie: Ist klimafreundliches Lithium ein aussichtsreiches Investment? vorgestellt und bewertet.

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Der neue Forschungsstandort liegt laut Unternehmen innerhalb des geothermischen Feldes von Cesano, das 1974 entdeckt wurde. Der italienische Energiekonzern Enel war 1975 bei einer Probebohrung auf heiße Sohle in etwa 1,4 Kilometern Tiefe gestoßen. Messungen hätten einen der weltweit höchsten Lithiumgehalte in gefilterter und ungefilterter Sole ergeben.

Hohe Unsicherheiten bleiben

Die Vulcan Energy-Aktie ist im Handel an der Börse Frankfurt aktuell 4 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 5,83 Euro (Stand: 24.1.2022, 11:02 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 13,2 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 24 Prozent an Wert gewonnen.

Vulcan Energy erwarb Ende 2021 das Geothermiekraftwerk Insheim in Rheinland-Pfalz. Dort will das Unternehmen sein Verfahren zur Lithiumförderung aus der heißen Sole erstmals in industriellem Maßstab erproben. Parallel treibt Vulcan Energy den Bau einer Fabrik voran und hat bereits zahlreiche Lithium-Bestellungen namhafter Konzerne erhalten, darunter etwa Volkswagen oder der belgische Recycling-Konzern Umicore. Beim Börsenstart in Deutschland im Dezember 2019 kostete die Vulcan Energy-Aktie noch 0,10 Euro, seitdem ist der Kurs um mehr als 6.000 Prozent gestiegen.

Dennoch ist die Aktie hochspekulativ. Anlegerinnen und Anleger müssen sich im Klaren sein, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt eine Wette abschließen. Noch immer ist unklar, ob die Fördermethode mittels Geothermiekraftwerken im großen Maßstab funktioniert, auf dem Weg bis zur tatsächlichen Massenproduktion hochreinen Lithiumhydroxids lauern weitere Unwägbarkeiten.

Lesen Sie auch die ECOreporter-Dossiers zu Aktien aus dem Bereich Elektromobilität: Von Tesla bis Rivian: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Vollgas in den Abgrund?

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