Compleo Charging Solutions bietet Ladesäulen für Elektroautos an. Wegen Liquiditätsproblemen musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. / Foto: Compleo

  Nachhaltige Aktien, Wachhund

Warum die Compleo-Aktie 30 % zugelegt hat und trotzdem kein Kauftipp ist

Der insolvente Ladesäulenhersteller Compleo Charging Solutions hat seit Freitagmorgen fast 30 Prozent an Börsenwert gewonnen. Hintergrund ist ein neuer Auftrag für das Dortmunder Unternehmen.

Der Dresdener Energieversorger SachsenEnergie hat bei Compleo Elektroauto-Ladesäulen und Wallboxen im Wert von mehr als 2 Millionen Euro bestellt. Compleo arbeitet mittlerweile eigenen Angaben zufolge mit über 300 Stadtwerken und Versorgern zusammen.

Der neue Auftrag gibt der Aktie Auftrieb, allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Im Jahresvergleich ist der Kurs um 93 Prozent eingebrochen, auch nach den hohen Zuwächsen der letzten Tage kostet die Aktie nur 3,38 Euro (Stand 23.1.2023, 8:50 Uhr, Börse Tradegate). Das Allzeithoch lag im Sommer 2021 bei knapp 111 Euro.

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Compleo ist Ende 2022 das Geld ausgegangen, die Konzernmutter Compleo Charging Solutions AG und ihre Tochter Compleo Charging Technologies befinden sich seit Weihnachten in Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

Der erst seit Oktober amtierende neue Compleo-Chef Jörg Lohr will den Geschäftsbetrieb weiterführen und das Unternehmen sanieren. Mehr zur wirtschaftlichen Situation von Compleo können Sie hier lesen. Wie gut die Aussichten auf Rettung sind, ist unklar. Zuletzt wurden Medienberichten zufolge Gespräche mit mehreren möglichen Investoren aus der Automobilbranche geführt, darunter ZF Friedrichshafen (ECOreporter berichtete hier).

Die Compleo-Aktie ist im Zuge der Insolvenz zum sehr schwankungsanfälligen Spekulationsobjekt geworden. ECOreporter rät Anlegerinnen und Anlegern grundsätzlich davon ab zu versuchen, im Rahmen von Day-Trading-Geschäften an kurzfristigen Kursschwankungen zu verdienen. Insbesondere privaten Investoren gelingt es erfahrungsgemäß nur selten, mit kurzfristigem Handel bessere Renditen zu erzielen als mit langfristigeren Strategien.

Wer jetzt in Compleo anlegt, sollte zudem nicht vergessen: Dem Unternehmen droht der Konkurs, Investments in die Aktie können mit einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals enden. ECOreporter hat seit dem Börsengang von Compleo 2020 regelmäßig auf die hohen Risiken der Aktie hingewiesen und mehrfach von einem Einstieg abgeraten.

Aussichtsreichere nachhaltige Aktien finden Sie etwa im ECOreporter-Dossier Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.

Compleo Charging Solutions AG: 

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