Wasserstoffaktie: Enapter veröffentlicht Prognose für 2023, Aktie verliert 12 %

Das Berliner Wasserstoffunternehmen Enapter hat seine Jahreserwartungen für 2023 vorgestellt. Die Aktie gibt zweistellig nach.

Enapter rechnet für 2023 mit einem Umsatz von 30 Millionen Euro, voraussichtlich knapp doppelt so viel wie 2022. Gewinne wird das Unternehmen allerdings weiterhin nicht erzielen: Im nächsten Jahr erwartet das Management einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 8,5 Millionen Euro. Für 2022 geht Enapter von einem negativen EBITDA von 12,5 Millionen Euro aus. Um seine finanziellen Ziele in einem unsicheren Marktumfeld zu erreichen, hat der Konzern Sparmaßnahmen beschlossen. Konkretere Angaben dazu macht Enapter bislang nicht.

Der Produktionsstart im neuen Enapter Campus in Saerbeck wird weiterhin für 2023 angepeilt. Das Unternehmen will dort anfangs vor allem Elektrolyseure (Wasserstoffgeneratoren) der Megawattklasse bauen. Erste Umsätze des Standortes Saerbeck werden für 2024 erwartet.

Die Enapter-Aktie hat heute nach Bekanntgabe der neuen Prognose 12,6 Prozent an Wert verloren und kostet aktuell im Xetra-Handel 15,30 Euro (Stand 9.12.2022, 14:04 Uhr). Der Börsenkurs ist seit dem Allzeithoch Ende 2020 um 65 Prozent eingebrochen, im Jahresvergleich hat er 27 Prozent eingebüßt. Seit Oktober zeigte sich die Aktie auf niedrigem Niveau stabilisiert, nähert sich jetzt aber wieder ihrem Jahrestief von 14,15 Euro aus dem September an.

Die Enapter-Aktie ist eine Wette darauf, dass die Elektrolyseure des Unternehmens günstigen Wasserstoff erzeugen können und der Aufbau der Massenfertigung in Saerbeck gelingt. Mittelfristig werden die Aussichten dieser Wette am Erfolg oder Misserfolg des Campus-Projekts hängen. ECOreporter rät defensiven Anlegerinnen und Anlegern von Wett-Investments ab.

Wasserstoff ist ein spannendes, aber bislang noch sehr riskantes Investment-Thema. Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

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