Visualisierung des künftigen Enapter Campus: Hier soll die Herstellung von grünem Wasserstoff revolutioniert werden. / Foto: Enapter

  Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wasserstoffproduktion: Bau von Enapter Campus soll im September beginnen

Er soll eine Produktionsstätte für 100.000 Elektrolyseure jährlich werden: Der Bau des sogenannten „Campus“ des deutschen Wasserstoff-Start-ups Enapter soll im September diesen Jahres beginnen. Mit der Generalplanung wurde das Bau- und Immobilienunternehmen Goldbeck beauftragt.

Auf dem „Enapter Campus“ im nordrhein-westfälischen Saerbeck sollen auf 76.000 Quadratmetern Gebäude für Forschung und Entwicklung, Büro-, Seminar- und Veranstaltungsräume, Produktions- und Logistikhallen sowie ein Parkhaus, eine Kantine und ein Wohngebäude entstehen. Enapter plant, dort bereits ab Ende 2022 die ersten modularen Systeme zur Herstellung von grünem Wasserstoff zu produzieren.

Ab 2023 ist dann vorgesehen, in Saerbeck mehr als 100.000 modulare Elektrolyseure pro Jahr herzustellen. Dank der Massenproduktion der Geräte zur Herstellung von grünem Wasserstoff soll die Herstellung des Energieträgers deutlich günstiger werden. Eine bereits in Pisa bestehende Serienproduktion soll zusätzlich weiter ausgebaut werden. Ist jetzt ein guter Moment für Anlegerinnen und Anleger, in die Aktie einzusteigen? Mehr zur Wasserstoff-Begeisterung an den Börsen und eine Übersicht zu im Markt aktiven Unternehmen lesen sie auch in unserem Dossier Von Ballard Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Im Oktober hatte Enapter das Grundstück gekauft und die Pläne für den Campus bekannt gegeben, zu diesem Zeitpunkt war man noch von einem Baubeginn „Anfang 2021“ ausgegangen. Geld für die Pläne hatte das Unternehmen zuvor per Crowdfunding eingesammelt. Die damalige Einschätzung des Angebots durch ECOreporter und ein Interview mit Enapter-Chef Sebastian-Justus Schmidt lesen Sie hier.

„Wir wollen den Preis für grünen Wasserstoff dramatisch senken, denn ohne grünen Wasserstoff haben wir im Kampf gegen den Klimawandel keine Chance“, so Schmidt nun zu den konkreten Campus-Plänen. Der Standort soll vollständig mit erneuerbaren Energien aus den Saerbecker Photovoltaik-, Wind- und Biomasseanlagen in Verbindung mit eigenen Solaranlagen und Wasserstoffspeichern betrieben werden.

Hohes Risiko

Auf diese Weise wird laut Enapter sichergestellt, dass mit den Elektrolyseuren eine zu 100 Prozent nachhaltige Energiegewinnung erfolgt. Die Geräte sollen international in Branchen wie Energie, Mobilität, Telekommunikation, Wärmegewinnung und in der Industrie eingesetzt werden.

Der Enapter-Aktienkurs stand am Freitagmittag bei 35,60 Euro und damit 0,6 Prozent im Minus zum Vortag (Stand: 12.2.2021, 11:59 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 37,7 Prozent an Wert gewonnen.

Selbst wenn die Produktion von Enapter planmäßig anläuft, selbst wenn es damit gelingt, die Produktion von grünem Wasserstoff theoretisch erheblich zu verbilligen: Ein Massenmarkt für Wasserstoff ist weiterhin noch nicht abzusehen. Auch fehlt es flächendeckend an erneuerbarer Energie, um zu garantieren, dass der hergestellte Wasserstoff auch außerhalb des Enapter Campus grün sein kann. Enapter ist außerdem ein zwar ehrgeiziger, aber kleiner Teilnehmer an einem Markt mit viel Konkurrenz, bis hin zum Industriegase-Weltmarktführer Linde. ECOreporter sieht daher erhebliche Risiken bei der Enapter-Aktie.

Enapter AG: ISIN: DE000A255G02 / WKN: A255G0 

Verwandte Artikel

12.02.21
 >
10.02.21
 >
10.02.21
 >
19.10.20
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x