Mit der Zahl der Paketsendungen der Deutsche Post DHL Group ist auch die Zahl der Kundenbeschwerden gestiegen. / Foto: Unternehmen

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Zahl der Beschwerden über DHL steigt

Das Geschäft der Deutsche Post DHL Group im Versandhandel brummt. Im vergangenen Jahr erreichte das Volumen der Paketsendungen bereits zum zweiten Mal hintereinander ein neues Rekordniveau.

Doch mit der Zahl der Pakete steigt auch die Zahl der Beschwerden. Bei der Schlichtungsstelle Post der Bundesnetzagentur sind zwischen 1. Januar und 31. Dezember 2021 demnach 3.752 Schlichtungsanträge eingegangen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Und Anfang 2022 sprach laut Behörde viel dafür, dass die Zahlen hoch bleiben.

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Mit 80 Prozent entfällt dabei der Großteil der Anträge auf den Bereich der Paketsendungen. Und davon standen wiederum 81 Prozent der Schlichtungsverfahren im Zusammenhang mit DHL. 

Die zweitmeisten Beschwerden entfielen mit 10 Prozent auf Hermes. Das liege auch daran, dass die beiden Unternehmen einen größeren Privatkundenanteil hätten als andere Anbieter, wie die Bundesnetzagentur erklärte.

Anlass der Streitfälle sind meist verlorene oder entwendete Sendungen (50,1 Prozent), in 26,9 Prozent der Fälle ging es um beschädigte Ware. Rund zwei Drittel der Verfahren wurden 2021 von den Absendern angestrengt, ein Drittel von Empfängerseite.

Zur Schlichtung verpflichtet

Der deutliche Anstieg der Schlichtungsfälle dürfte nach Ansicht der Bundesnetzagentur vor allem am Boom der Paketbranche während der Corona-Krise liegen. Die schnelle und starke Zunahme der Paketmengen habe zügige Anpassungen im Betriebsablauf erfordert, die auch eine höhere Fehleranfälligkeit bedeuteten.

Hinzu kommt: Die meisten Schlichtungsverfahren wurden laut Bundesnetzagentur im April 2021 angestrengt – direkt im Anschluss an das Inkrafttreten einer Änderung des Postgesetzes im März. Post- und Paketdienstleister sind seither verpflichtet, an einem Schlichtungsverfahren teilzunehmen, wenn dieses von Verbraucherseite angestoßen wird.

Im Vergleich zur Zahl der Pakete ist die Zahl der Beschwerden zwar immer noch niedrig. Allerdings dürfte sich auch nur ein Bruchteil der Betroffenen die Mühe machen, eine Schlichtung zu suchen.

Die Post-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 2,9 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 35,90 Euro (Stand: 9.6.2022, 12:17 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 8,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 35 Prozent eingebüßt.

ECOreporter sieht in der Post-Aktie weiterhin ein solides Langzeit-Investment. Die Aussichten des Konzerns sind exzellent, auch wenn die Aktie seit Herbst vergangenen Jahres mehr als ein Drittel ihres Werts verloren hat. Die Post DHL Group ist solide finanziert und dürfte weiter vom Boom des Onlinehandels profitieren, trotz hin und wieder knirschender Kundenbeziehungen. Der Konzern tut zudem viel dafür, seine Kapazitäten deutlich auszubauen – und gleichzeitig ein hohes Level insbesondere an Umweltfreundlichkeit zu wahren.

Die Deutsche Post DHL Group ist eine  ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie auch das ausführliche Unternehmensporträt und das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

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