2G Energy baut Blockheizkraftwerke, die mit Erdgas oder Wasserstoff betrieben werden können. Der Aktienkurs ist auf lange Sicht stark gestiegen. / Foto: 2G Energy

  Nachhaltige Aktien

2G Energy macht deutlich mehr Umsatz, Aktie gewinnt 6,7 %

2G Energy hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2023 um 19 Prozent zum Vorjahr auf mehr als 135 Millionen Euro gesteigert. Der Fertiger von Blockheizkraftwerken (BHKW) erhält auch zunehmend Aufträge für reine Wasserstoffanlagen. Wie sind die Aussichten an der Börse?

2G Energy profitierte in der ersten Jahreshälfte von einer deutlichen Entspannung der Lieferketten und konnte seine Produktion eigenen Angaben zufolge um ungefähr 20 Prozent steigern. Während der Umsatz in Deutschland nur moderat um 8,2 Prozent stieg, erhöhte er sich in Resteuropa nach vorläufigen Zahlen um 55 Prozent und in Nord- und Mittelamerika um knapp 28 Prozent. Der Umsatzanteil des Deutschlandgeschäfts sank von 68 auf 62 Prozent.

2G Energy bezeichnet sich selbst als weltweiten Technologieführer bei stationären Wasserstoff-BHKW. Von Januar bis Juni erhielt das im Münsterland ansässige Unternehmen sechs Aufträge für reine Wasserstoffanlagen, die überwiegend im Ausland installiert werden sollen.

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„Zwar melden Wettbewerber nun vereinzelt ebenfalls, dass ihre BHKW mit reinem Wasserstoff betrieben werden könnten“, sagt Frank Grewe, Technikchef von 2G Energy. „Aber nach unserer Beobachtung handelt es sich bei diesen Maschinen um Prototypen oder allenfalls um Nullserienmaschinen. Umso mehr freut es uns, dass wir nun zunehmend Aufträge gewinnen, bei denen unsere H2-BHKW vollständig kommerziell genutzt werden, unsere Kunden also klare Renditeerwartungen mit unseren H2-BHKW anstreben.“  

Gewinnzahlen für das letzte Halbjahr nennt 2G Energy bislang nicht. Der nächste vollständige Finanzbericht soll am 7. September erscheinen.

Die Aktie von 2G Energy hat am gestrigen Donnerstag nach Bekanntgabe der Umsatzzahlen 6,7 Prozent an Wert gewonnen. Im Tradegate-Handel kostet sie aktuell 24,00 Euro (Stand 25.8.2023, 8:37 Uhr). Der Kurs bewegt sich seit Anfang 2021 auf hohem Niveau in erster Linie seitwärts, schwankt dabei aber teils deutlich. Im Jahresvergleich hat die Aktie knapp 6 Prozent eingebüßt, auf drei Jahre notiert sie 22 Prozent im Plus. Wer früh eingestiegen ist, kann sich über hohe Buchgewinne freuen: Auf fünf Jahre gesehen ist der Kurs um fast 350 Prozent gestiegen.

ECOreporter sieht weiterhin Potenzial für die 2G Energy-Aktie. Das Unternehmen rechnete zuletzt mit einem Jahresumsatz zwischen 310 und 350 Millionen Euro und einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von 6,5 bis 8,5 Prozent. Um sich breiter aufzustellen, möchte 2G Energy ab 2024 auch Großwärmepumpen mit einer thermischen Kapazität ab 200 kWth bauen. Der Vorstand geht davon aus, dass die Nachfrage nach solchen Anlagen steigen wird, weil in Deutschland die Kommunen verpflichtend kommunale Wärmepläne aufstellen müssen (ECOreporter berichtete hier). 2G Energy hat in der Vergangenheit bereits Großwärmepumpen in Kombination mit Blockheizkraftwerken installiert. Für die eigenen Wärmepumpen will man bereits bekannte Komponenten verwenden.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 für 2023 ist die Aktie derzeit vertretbar bewertet. Sie bleibt ein interessantes Thema für Anlegerinnen und Anleger, die mit etwas höheren Investitionsrisiken leben können.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Interview mit 2G Energy-Finanzchef Friedrich Pehle.

Einschätzungen zu Wärmepumpen-Aktien finden Sie hier.

2G Energy AG:  ISIN DE000A0HL8N9 / WKN A0HL8N

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