Die Osram-Aktie wird zu einem Spekulationsobjekt. / Foto: Unternehmen

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AMS bietet Osram-Aktionären höhere Abfindung – Aktie schießt nach oben

Der Lichtspezialist Osram und sein Mehrheitsaktionär AMS haben mit einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag ihre künftige Beziehung geregelt. Eine außerordentliche Hauptversammlung muss am 3. November noch zustimmen, dies gilt aber als Formalie.

Der Vertrag werde die „schnelle und erfolgreiche Integration von AMS und Osram in ein zusammengeführtes Unternehmen ermöglichen, das profitables Wachstum auf langfristiger Basis bietet“, sagte AMS-Chef Andreas Everke. Mit der Vereinbarung kann AMS bei Osram durchregieren und die Gewinne der Münchner Tochter abschöpfen – muss aber auch deren Verluste ausgleichen.

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Nach langem Ringen mit mehreren Finanzinvestoren und Zukäufen am Markt war es AMS schließlich gelungen, eine Mehrheit bei Osram aufzubauen. Immer wieder gibt es Gerüchte um eine mögliche Zerschlagung des Münchner Lichtkonzerns. AMS soll nur an einem Teil des Geschäfts Interesse haben.

Den verbliebenen freien Aktionären von Osram bietet AMS jetzt eine Abfindung von 44,65 Euro je Aktie. Das sind deutlich mehr als die 41 Euro, mit denen AMS sich bisher 71 Prozent an Osram gesichert hatte. Am Dienstag schlossen Osram-Aktien bei 43,40 Euro. Grundlage für das Angebot ist ein Wertgutachten, das Osram auf gut 4,3 Milliarden Euro taxiert.

Nachdem Osram glimpflicher durch die Krise gekommen war als gedacht, wurden vor kurzem die Erwartungen für das am 30. September zu Ende gehende Geschäftsjahr 2019/20 wieder nach oben geschraubt. Bei einem Umsatzrückgang um 14 Prozent auf rund 3 Milliarden Euro rechnet Osram mit einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von etwa 240 Millionen Euro.

Sollten alle verbliebenen Aktionäre die Offerte annehmen, müsste AMS noch mal mehr als 1,2 Milliarden Euro zahlen. Osram-Anteilseigner, die auch zum höheren Preis nicht verkaufen wollen, bekommen künftig nach dem Beherrschungsvertrag eine jährliche Garantiedividende von netto 2,24 Euro. Gemessen am Schlusskurs von 43,40 Euro am Dienstag entspräche das einer Dividendenrendite von 5,2 Prozent

Als Reaktion auf die Nachricht legte die Osram-Aktie im nachbörslichen Handel am Dienstag bereits auf mehr als 47 Euro zu. Aktuell liegt die Aktie im Tradegate-Handel bei 49,00 Euro (Stand: 23.9.2020, 9:10 Uhr). Die Aktie wird damit derzeit zum Spekulationsobjekt.

Osram Licht ist wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens seit Mai 2019 keine ECOreporter-Favoriten-Aktie mehr. Die Redaktion hat den Konzern in der Kategorie Mittelklasse-Aktien gegen das israelische Solarunternehmen SolarEdge ausgetauscht. Mehr dazu können Sie hier lesen.

Einige Ratschläge, was nachhaltige Anleger angesichts der aktuellen Börsenturbulenzen tun sollten, hat ECOreporter hier zusammengestellt. Welche Aktien die ECOreporter-Redaktion aktuell empfiehlt, erfahren Sie hier.

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