Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Anleger wollen keine Investments in Waffen, Kinderarbeit und Pelze
In der neuen EU-Offenlegungsverordnung werden zahlreiche Nachhaltigkeitskriterien genannt. Die Frankfurter Kapitalverwaltungsgesellschaft Acatis Investment wollte wissen, welche der Indikatoren für Anlegerinnen und Anleger besonders wichtig sind, und führte eine entsprechende Umfrage durch.
Acatis bat 403 Kundinnen und Kunden, 54 Nachhaltigkeitskriterien nach ihrer Wichtigkeit einzustufen. Im Bereich „kontroverse Aktivitäten“ nannten die Befragten als wichtigste Ausschlusskriterien Rüstung/Waffen, Pelztierzucht, Tierversuche für kosmetische Produkte, Massentierhaltung und Fracking. Als etwas weniger wichtig erachteten die Anlegerinnen und Anleger unter anderem Kohle, Pornografie, Pestizide, Atomkraft, Tabak und Öl. Themen wie Alkohol, Cannabis, Abtreibung und Gentechnik wurden überwiegend als tolerabel eingestuft.
Besonders wichtig: keine Zwangs- und Kinderarbeit
Im Kriterienbereich „ESG“ hatten der Ausschluss von Zwangsarbeit und missbräuchlicher Kinderarbeit sowie die Achtung der Menschenrechte oberste Priorität. Dahinter folgten eine geringe Umweltverschmutzung und Korruptionsfreiheit. „Bei Nachhaltigkeit denken viele zuerst an Natur und Umwelt. Für uns war es daher überraschend, dass Umweltthemen bei den ESG-Kriterien nicht auf dem ersten Platz landeten“, kommentiert Hendrik Leber, Geschäftsführender Gesellschafter von Acatis, die Ergebnisse.
Der dritte abgefragte Themenblock befasste sich mit dem „Impact Investing“, also der gezielten Lenkung von Geldern in Unternehmen, die die Welt im Sinne der von der UNO definierten Sustainable Development Goals (SDGs) nachhaltiger machen. „Die weltweite Versorgung mit sauberem Wasser sowie der Schutz der Meere und der Ökosysteme an Land hatten den höchsten Stellenwert für unsere Investoren“, fasst Leber die Umfrageresultate zusammen. Hunger und Klimawandel zu bekämpfen, die Gesundheit zu gewährleisten und den Frieden zu fördern folgten auf den nächsten Plätzen. Als weniger wichtig empfanden die Befragten dauerhaftes Wirtschaftswachstum und überraschenderweise die Geschlechtergleichstellung.
Acatis will die Umfrageergebnisse zukünftig bei der Zusammensetzung seiner nachhaltigen Fonds berücksichtigen. „Für unseren Investmentprozess sind die Ergebnisse sehr wertvoll, und wir nehmen sie sehr ernst“, so Geschäftsführer Leber. „Nicht alles können wir eins zu eins umsetzen, aber es wird Veränderungen in unseren Portfolios geben.“
Ausführliche ECOreporter-Tests nachhaltiger Fonds finden Sie hier.
Als nachhaltig angepriesene ETFs analysiert die Redaktion regelmäßig hier.