SAP-Zentrale in Walldorf. Der Konzern hat seit Jahren mit Korruptionsvorwürfen zu kämpfen. / Foto: SAP

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Bestechungsvorwürfe: SAP zahlt 222 Millionen Dollar

US-Behörden gehen davon aus, dass SAP in Südafrika und Indonesien Regierungsmitarbeiter bestochen hat. Der Walldorfer IT-Konzern hat sich dazu bereit erklärt, 222 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten zu zahlen, um die Ermittlungen in insgesamt sieben Ländern für drei Jahre auszusetzen. Wie reagiert die SAP-Aktie?

Laut amerikanischen Gerichtsakten zahlte SAP in den Jahren 2013 bis 2017 Schmiergelder an südafrikanische Beamte, um Aufträge von unter anderem der Stadt Johannesburg, der nationalen Wasserbehörde und dem Energiekonzern Eskom zu erhalten (ECOreporter berichtete zuletzt hier darüber). Zwischen 2015 und 2018 soll SAP in Indonesien mit ähnlichen Praktiken an Verträge mit dem Fischereiministerium und der staatlichen Telefongesellschaft gekommen sein. Die Bestechungsgelder seien durch Bilanzfälschung als legale Ausgaben deklariert worden, heißt es in den Gerichtsunterlagen.

Weitere Ermittlungen vor allem in Afrika

SAP zahlt an die US-Justiz 222 Millionen Dollar, um die Ermittlungsverfahren für drei Jahre zu stoppen und in dieser Zeit die Sachlage klären zu können. Die Vereinbarung betrifft auch ähnliche Vorwürfe in Ghana, Kenia, Malawi, Tansania und Aserbaidschan. SAP teilte mit, man werde „die Bedingungen der Vereinbarungen vollständig einhalten“.

Der Konzern hatte bereits kurz nach Bekanntwerden der Korruptionsvorwürfe sein Vergütungssystem überarbeitet, das Team für interne Ermittlungen ausgebaut und die Verantwortung für den Bereich Compliance in das Ressort von SAP-Chef Christian Klein verschoben. „Wir sind im Vorstand stark darauf fokussiert, die Altlasten zu beseitigen, aber vor allem auch darauf, dass es nie mehr solche Fälle gibt", sagte Finanzvorstand Dominik Asam 2023 gegenüber dem „Handelsblatt“.

Die USA verfolgen Korruption auch außerhalb des eigenen Landes, wenn Zahlungsvorgänge das US-Finanzsystem berühren oder in Dollar abgewickelt werden.

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