Veolias Übernahme des Wettbewerbers Suez stößt auf Bedenken in Großbritannien. / Foto: Unternehmen

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Britische Wettbewerbshüter haben Bedenken bei Veolia-Suez-Fusion

Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) hat festgestellt, dass der Zusammenschluss der französischen Umweltkonzerne Veolia und Suez zu einem Verlust an Wettbewerb im Vereinigten Königreich führen könnte. Im Fokus stehen Abfall- und Wasserwirtschaftsdienstleistungen.

Die Fusion könnte aus Sicht der Behörde dazu führen, dass die Kommunen höhere Preise zahlen. Dies würde sich dann wiederum auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler auswirken, wenn die Preiserhöhungen weitergegeben werden, so die CMA.

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Veolia und Suez haben fünf Arbeitstage Zeit, um Vorschläge zu unterbreiten, die die Bedenken der CMA ausräumen. Sollte die CMA mit den Zusagen nicht zufrieden sein, kann sie ihre Untersuchung in eine vertiefte Phase 2 überführen.

Die französischen Unternehmen hatten sich nach langem Streit im April auf einen Zusammenschluss mit einem Wert von fast 13 Milliarden Euro geeinigt. Mehr zu den Hintergründen erfahren Sie hier. Beide Konzerne haben bereits zusätzliche Verkäufe von Vermögenswerten angeboten, um die Wettbewerbsbedenken in der Europäischen Union auszuräumen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Veolia bleibt optimistisch

Veolia hat eigenen Angaben zufolge bereits 14 der 18 weltweit erforderlichen Genehmigungen für die Fusion erhalten. "Veolia ist nach wie vor davon überzeugt, dass der Zusammenschluss mit Suez unter Bedingungen durchgeführt werden kann, die einen gesunden Wettbewerb auf dem britischen Markt ermöglichen", heißt es in einer Erklärung.

Großbritannien ist befugt, den Verkauf oder die Veräußerung eines Teils oder des gesamten Unternehmens anzuordnen, wenn es zu dem Schluss kommt, dass wettbewerbsrechtliche Bedenken bestehen.

Die Veolia-Aktie ist an ihrer Heimatbörse Euronext in Paris aktuell 1,8 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 30,25 Euro (8.12.2021, 9:50 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 0,4 Prozent an Wert gewonnen, auf Jahressicht ist sie 57,9 Prozent im Plus.

Die Suez-Aktie hat sich ebenfalls an der Euronext mit einem Plus von 0,1 Prozent zum Vortag kaum bewegt und notiert bei 19,74 Euro (8.12.2021, 9:50 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 0,2 Prozent im Plus, seit August hat sie sich im Wesentlichen seitwärts bewegt. Im Jahresvergleich hat sie 23,3 Prozent an Wert gewonnen.

ECOreporter hatte bereits in der Vergangenheit vor weiteren Unsicherheiten bei der Fusion gewarnt, unter anderem wegen noch ausstehender Genehmigungen durch Wettbewerbsbehörden. Veolia will mit der Suez-Übernahme einen Konzern mit einem Jahresumsatz von etwa 37 Milliarden Euro und rund 230.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schaffen.

Risikobereite Anlegerinnen und Anleger, die an die Zukunft eines europäischen Entsorger- und Wasserchampions glauben, können in die Veolia-Aktie noch einsteigen – mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 22 ist sie weiter moderat bewertet. Bei der Suez-Aktie rät ECOreporter vor einem Einstieg eher ab. Das Papier hat sich zuletzt kaum bewegt und könnte noch zum Spekulationsobjekt werden.

Defensivere Investoren sollten sich zurückhalten und die weiteren (Kurs-)Entwicklungen rund um die laufende Fusion abwarten.

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Veolia Environnement S. A.: 

Suez S.A.:  

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