BYD steigert Gewinn um mehr als 200 % – lohnt sich die Aktie?

Dank Rekordauslieferungen bei Fahrzeugen hat der chinesische Elektroautohersteller BYD seinen Gewinn im ersten Halbjahr mehr als verdreifacht. Die Aktie legt deutlich zu – ist sie ein gutes und nachhaltiges Investment?

Der Gewinn stieg zwischen Januar und Juni um knapp 205 Prozent auf rund 11 Milliarden Yuan (1,4 Milliarden Euro), wie BYD am Montag mitteilte. Der Umsatz stieg um 72,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Nach Angaben des Unternehmens wurden allein im zweiten Quartal 700.244 Fahrzeuge verkauft, rund 98 Prozent mehr als im Vorjahr.

Preiskampf mit Tesla

Die Bruttomarge von BYD lag in der ersten Jahreshälfte bei 18 Prozent und damit auf demselben Niveau wie beim US-Konkurrenten Tesla. Ähnliche Margen erreichen sonst nur Hersteller von Sportwagen wie Ferrari.

Insbesondere mit Tesla liefert sich BYD in China mittlerweile einen harten Preiskampf. Der US-Autohersteller senkte im August die Preise, um angesichts der wachsenden Konkurrenz in China Marktanteile zu gewinnen. Auch BYD und seine inländischen Konkurrenten wie Nio und Xpeng waren Anfang des Jahres günstiger geworden. BYD ist mittlerweile die meistverkaufte Automarke in China, im ersten Quartal 2023 überholte der Konzern beim Absatz Volkswagen.

Im Tradegate-Handel ist die BYD-Aktie aktuell 3,9 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 28,22 Euro (Stand: 29.8.2023, 10:56 Euro). Auf Monatssicht hat die Aktie 13 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 22,2 Prozent im Minus. Langfristig ist der Kurs stark gestiegen, in den letzten fünf Jahren um 397 Prozent.

Nachhaltigkeitsbedenken bleiben

BYD ist gerade in China wirtschaftlich sehr erfolgreich und in den vergangenen Jahren deutlich überproportional zum Gesamtmarkt gewachsen. Allerdings muss der Konzern noch beweisen, dass seine ambitionierten Vertriebspläne auch international den erhofften Erfolg bringen können.

Dass BYD aus China stammt, kann Nachhaltigkeitsbedenken wecken. Lesen Sie hierzu die ECOreporter-Analyse Können chinesische Aktien nachhaltige Geldanlagen sein? Im Juli verweigerte Indien einem milliardenschweren Fertigungsprojekt von BYD aufgrund von "Sicherheitsbedenken in Bezug auf chinesische Investitionen in Indien" die Genehmigung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 für 2023 ist die BYD-Aktie zudem kein Schnäppchen, wenn auch deutlich günstiger bewertet als Tesla.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Tesla, BYD, Polestar: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test.

BYD Company Limited:  ISIN CNE100000296 / WKN A0M4W9