Meyer Burger produziert in der ehemaligen SolarWorld-Fabrik in Freiberg derzeit weniger Solarmodule. Die Aktie gibt spürbar nach. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Corona-Ausfälle: Meyer Burger fährt die Produktion herunter

Weil in seinem Werk im sächsischen Freiberg die coronabedingten Krankmeldungen deutlich zugenommen haben, betreibt der Schweizer Solarmodulhersteller Meyer Burger dort aktuell nur eine von zwei Produktionsstraßen. Investoren reagieren verschnupft.

Der hohe Krankenstand und zahlreiche Quarantäne-Fälle werden Unternehmensangaben zufolge einen „negativen Einfluss auf den Umsatz im Jahr 2021“ haben. Meyer Burger geht davon aus, dass die aktuelle Personalsituation sich noch bis Ende Januar auf die Produktionspläne auswirken wird. Wegen „konservativer Planung der Lieferungen an Kunden“ werde die gedrosselte Produktion aber „nur einen geringfügigen, kurzfristigen Einfluss auf eine kleine Zahl von bestätigten Bestellungen“ haben.

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Das Unternehmen teilt zudem mit, man habe wegen allgemeiner Kostensteigerungen die Verkaufspreise ab dem kommenden Jahr angehoben. Der angekündigte Kapazitätsausbau an den Standorten Freiberg, Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und in den USA sei durch die aktuelle Corona-Lage nicht beeinträchtigt.

Am Handelsplatz Lang & Schwarz hat die Aktie von Meyer Burger heute 5,7 Prozent an Wert verloren und kostet aktuell 0,38 Euro (Stand 3.12.2021, 9:18 Uhr). Auf Wochensicht liegt die Aktie 13 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 29 Prozent gewonnen. Auf fünf Jahre gesehen ist der Kurs um 75 Prozent gesunken.

Nach neun Jahren in den roten Zahlen hatte Meyer Burger 2020 seine Strategie geändert: Statt wie zuvor Maschinen zur Produktion von Solarzellen zu entwickeln und an Solarzellenproduzenten zu verkaufen, stellen die Schweizer jetzt selbst Solarzellen und -module her. Die Fabriken in Freiberg und Bitterfeld-Wolfen haben im Juli dieses Jahres ihren Betrieb aufgenommen. Bis Ende 2022 sollen die Produktionskapazitäten für Solarzellen und Solarmodule auf jeweils 1,4 Gigawatt erweitert werden.

Keine Aktie für vorsichtige Anlegerinnen und Anleger

Ob die Neuausrichtung des Unternehmens gelingen wird, ist allerdings unklar – der Konkurrenzdruck durch günstige Solarmodule aus China ist hoch. Als sogenannter Pennystock mit einem Kurs im Cent-Bereich ist die Meyer Burger-Aktie zudem anfällig für Spekulationsgeschäfte. Für ECOreporter bleibt sie daher ein sehr riskantes Investment.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Interview mit Meyer Burger-Chef Gunter Erfurt.

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Die Meyer Burger-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien nach wie vor in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX

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