Welche nachhaltigen Fonds werden 2024 an Wert gewinnen? / Foto: Pixabay

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Diese fünf nachhaltigen Fonds haben 2024 gute Aussichten

Grüne Fonds gehören auf lange Sicht zu den renditestärksten Geldanlagen. ECOreporter hat fünf gute nachhaltige Fonds herausgesucht, die in diesem Jahr weiter zulegen könnten. Vier sind wetterfest aufgestellt, einer braucht viel Sonnenschein.

70 grüne Aktienfonds hat ECOreporter bislang getestet. 2023 gewannen sie im Schnitt etwa 9 Prozent an Wert – eine beachtliche Rendite. Ob 2024 ähnlich hohe Zuwächse möglich sind, kann niemand seriös vorhersagen. Die besten Chancen dürften aber Fonds haben, die in den letzten Jahren gut gemanagt wurden, auf zukunftsträchtige Branchen setzen und ihre Risiken geschickt streuen. Vier dieser Produkte stellt die Redaktion im Premium-Bereich vor. Und einen nachhaltigen Themenfonds, der für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger interessant sein kann.

Ein Hinweis vorab: Auch wenn ECOreporter allen fünf Fonds in diesem Jahr Wertsteigerungen zutraut, empfiehlt die Redaktion eine Haltedauer von mindestens fünf Jahren, besser mehr. Fonds eignen sich nicht für die kurzfristige Geldanlage.

ECOreporter-Fondstests sowie weitere Informationen zu nachhaltigen Fonds und ihren Kursentwicklungen finden Sie hier.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Metzler Global Ethical Values: ein guter Grundstock

Mit fast 200 Aktien streut der Metzler Global Ethical Values seine Investments breiter als die meisten anderen nachhaltigen Fonds. Halbleiterfirmen, Pharmakonzerne und Versicherer finden sich hier genauso wie Wasserversorger und Windradbauer. Ein möglicher Nachteil: Zwei Drittel der Aktien kommen aus den USA. Aber das ist in sehr breit aufgestellten ETFs auf den MSCI World Index nicht anders.

Bei der Nachhaltigkeit bietet der Metzler Global Ethical Values kaum Angriffspunkte. Der Fonds investiert ausschließlich in Unternehmen aus dem Global Ethical Values Index (GEVX), einem überdurchschnittlich nachhaltigen Index der Börsen Hamburg-Hannover. Es gelten viele strenge Ausschlusskriterien – komplett tabu sind beispielsweise Atomkraft, Öl- und Kohleförderung sowie Massentierhaltung.

Der Fonds ist noch vergleichsweise jung, das Frankfurter Bankhaus Metzler hat ihn im September 2021 gestartet. In den letzten zwölf Monaten legte er 15,6 Prozent zu – ein gutes Ergebnis (siehe auch Tabelle unten). Die Jahreskosten sind mit 1,41 Prozent moderat für einen aktiv gemanagten Fonds. Unter dem Strich ein solides grünes Produkt, das sich als Basisanlage fürs Depot eignet.

Den ausführlichen ECOreporter-Test des Metzler Global Ethical Values können Sie hier lesen.

Die Daten der fünf Fonds:
Fondsname (mit Link zum ECOfondstest)WKNWertzuwachs 1 Monat (%)Wertzuwachs 1 Jahr (%)Wertzuwachs 5 Jahre (%)Wertzuwachs 10 Jahre (%)Nachhal-tigkeits-noteJahres- kosten (%)
Metzler Global Ethical ValuesA2QGBH2,015,6**2,81,41
Erste Responsible Stock GlobalA0J36V2,811,679,4138,01,91,72
terrAssisi Aktien I AMI P (a)9847341,718,389,0171,42,51,41
GLS Bank AktienfondsA1W2CK  2,33,742,076,01,51,37
green benefit Global Impact FundA12EXH1,7-35,7105,7*2,12,30

Stand: 10.1.2024; Angaben ohne Gewähr

Erste Responsible Stock Global: viele Nachhaltigkeitsvorreiter

Als robustes nachhaltiges Basisinvestment schätzt ECOreporter auch den Erste Responsible Stock Global (Test) ein. Der Fonds der österreichischen Sparkassengruppe Erste enthält knapp 170 Aktien, darunter nur wenige von fragwürdigen Unternehmen wie dem weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock, der weiterhin Milliarden in fossile Energien investiert.

Die meisten Firmen sind deutlich grüner – im Aktienkorb liegen beispielsweise die ECOreporter-Favoriten Vestas, Novo Nordisk, Encavis, Deutsche Post, SAP und Linde. Ein Drittel der Papiere kommt aus dem IT-Bereich, andere wichtige Sektoren sind Gesundheit und Finanzen. Wie beim Metzler Global Ethical Values stammen etwa zwei Drittel der Aktien aus den USA. Um für den Fonds in Frage zu kommen, müssen Unternehmen nach Einschätzung der Ersten zu den Nachhaltigkeitsvorreitern in ihrer Branche gehören.

Der Erste Responsible Stock Global hat sich gut entwickelt, auf fünf Jahre gesehen liegt er knapp 80 Prozent im Plus. Die Jahreskosten sind mit 1,72 Prozent noch vertretbar.

terrAssisi Aktien: große Unternehmen, große Wertgewinne


Erfolgreiche nachhaltige Aktien wie die des dänischen Insulinherstellers Novo Nordisk haben vielen grünen Fonds in den letzten Jahren satte Gewinne beschert. / Foto: Novo Nordisk

Der terrAssisi Aktien (Test) ist einer der am stabilsten laufenden nachhaltigen Fonds. Er will „die Entwicklung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Marktwirtschaft fördern“ und orientiert sich dabei an den ethischen Leitlinien des katholischen Franziskanerordens. Fossile Energien und Rüstung werden genauso ausgeschlossen wie Gentechnik in der Landwirtschaft und vermeidbare Tierversuche.

Der Fonds investiert vor allem in Großkonzerne, darunter viele überdurchschnittlich grüne wie Orsted, Canadian National Railway, ASML, American Water Works oder Nvidia. Anspruchsvolle nachhaltige Anlegerinnen und Anleger könnten sich an Papieren wie Adidas, Pernod Ricard oder Unilever stören. Insgesamt überzeugt die Auswahl der 85 Aktien aber.

Der US-Anteil ist mit 54 Prozent etwas geringer als bei vergleichbaren globalen Großwerte-Fonds. Dafür enthält die Aktienliste mehr Papiere aus Frankreich und anderen EU-Staaten. Mit dieser Gewichtung ist der terrAssisi Aktien bislang sehr gut gefahren. Sein Kurs schwankt verhältnismäßig wenig, und auf fünf Jahre hat er sich mit einem Wertzuwachs von 89 Prozent sogar etwas besser entwickelt als der MSCI World Index (bei dessen Kursberechnung anders als bei Fonds keine Kosten abgezogen werden). Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 1 Milliarde Euro zählt der terrAssisi Aktien zu den Schwergewichten der grünen Geldanlage.

GLS Bank Aktienfonds: kerngrüner Siegelträger

Der GLS Bank Aktienfonds (Test) feierte im Dezember 2023 sein zehnjähriges Bestehen. Seit dem Start hat er solide 76 Prozent zugelegt. Dass andere Fonds mehr schafften, liegt unter anderem daran, dass der Fonds der nachhaltigen Bochumer GLS Bank nicht in die großen US-Tech-Konzerne anlegt, die in den letzten Jahren einen beträchtlichen Teil zu den Wertgewinnen vieler Fonds beigetragen haben.

Dafür enthält der GLS Bank Aktienfonds zahlreiche richtig grüne Aktien wie Shimano, 7C Solarparken, Encavis oder Central Japan Railway, bei denen ECOreporter in den nächsten Jahren Kurspotenzial sieht. Regional liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Europa, mit insgesamt 126 Aktien ist die Wertpapierliste gut ausbalanciert.

Der GLS Bank Aktienfonds gehört zu den nachhaltigsten bislang von der Redaktion getesteten Fonds und trägt das ECOreporter-Nachhaltigkeitssiegel. Obwohl sein Auswahlverfahren aufwendig ist, fallen nur Jahreskosten von 1,37 Prozent an.

green benefit Global Impact Fund: für mutige Investoren

Zum Schluss noch ein spannendes Produkt für Anlegerinnen und Anleger, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen. Der green benefit Global Impact Fund (Test; ebenfalls ein Träger des ECOreporter-Nachhaltigkeitssiegels) hält nur 30 Aktien und investiert fast ausschließlich in Wind- und Solarenergie, grünen Wasserstoff und Elektromobilität. Zwischenzeitlich entwickelten sich diese Branchen hervorragend, auf fünf Jahre gesehen hat sich der Wert des Fonds mehr als verdoppelt. 2022 und 2023 ging es jedoch spürbar bergab. Aber: In den Themenfeldern des Fonds schlummert weiterhin enormes Potenzial, denn es gibt keine Alternative zur Klimawende.

Nach einem Wertverlust von fast 36 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten könnte der green benefit Global Impact Fund in den nächsten Jahren, vielleicht auch schon 2024, kräftig zulegen. Allerdings nur, wenn es weltweit wirklich vorangeht mit dem Kampf gegen die Erderwärmung. Ob dies gelingt? Unklar. Der Fonds eignet sich daher nicht als Fundament fürs Depot, er ist eher eine sehr nachhaltige Beimischung. ECOreporter empfiehlt hier eine Anlagedauer von mindestens zehn Jahren. Ein Minuspunkt: die hohen Jahreskosten von 2,3 Prozent.

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