Drei aussichtsreiche Kandidaten bieten Chancen auf steigende Kurse. Sollten Anleger jetzt einsteigen? / Bild: Pixabay

  Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Drei grüne Aktien-Tipps aus sechs Monaten: Top oder Flop?

2 Prozent Kursgewinn mit einem grünen Stromproduzenten – ist da noch mehr drin? Auch interessant: Lohnt jetzt der Einstieg in zwei grüne Unternehmen mit zwischenzeitlichen Kursrücksetzern? ECOreporter hat einen Blick auf drei aussichtsreiche Kandidaten geworfen.

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Mayr-Melnhof AG: Karton und Verpackungen

Mayr-Melnhof ist Europas Nummer eins bei Kartons und Verpackungen. Anfang Juni stellte ECOreporter die Aktie des österreichischen Karton- und Verpackungsspezialisten vor.

Seit mehr als 50 Jahren ist Mayr-Melnhof in diesem Bereich aktiv, seit 1994 an der Börse Wien gelistet. Die Aktivitäten des Unternehmens sind nicht nur auf Europa beschränkt: Auch im Nahen Osten, Russland und Südamerika ist Mayr-Melnhof tätig. Insgesamt verfügt das Unternehmen über 44 Fabriken und ist in mehr als 100 Ländern vertreten.

11 Prozent Kursverlust seit Juni

Seit der ECOreporter-Vorstellung am 7. Juni 2018 hat sich die Mayr-Melnhof-Aktie nicht gut entwickelt. Das Ergebnis: Mehr als 11 Prozent Kursverlust. Anfang Juni stand die Aktie bei 118,40 Euro (7. Juni, Börse Wien), der aktuelle Kurs liegt bei 105 Euro. Der österreichische Aktienindex ATX verschlechterte sich im betrachteten Zeitraum um nur 1 Prozent.

Damals sah ECOreporter die Aktie als fair bewertet: Das zu erwartende Ergebnis für 2018 je Aktie lag bei 7,73 Euro, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 15,3. Die zu erwartete Dividende für 2018 beträgt 3,26 Euro, was beim damaligen Kurs von 118,40 Euro einer Dividendenrendite von 2,77 Prozent entspricht.

Nach Kursrücksetzer: Aktie immer noch fair bewertet?

Die Aktie ist seit Juni um 7 Prozent im Kurs zurückgekommen. Unter Berücksichtigung des aktuellen Kurses liegt das KGV bei 13,6. Mayr-Melnhof erwartet für 2018 nach wie vor eine Dividende von 3,26 Euro. Das entspricht einer Dividendenrendite von 3,1 Prozent. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei 2,1 Milliarden Euro.

Fazit: Aktie einen Einstieg wert

ECOreporter sieht die Mayr-Melnhof-Aktie beim aktuellen Kurs von 105 Euro nach wie vor fair bewertet. Die Chancen auf wieder ansteigende Kurse sind gegeben. Die Geschäfte rund um Kartons und Verpackungen laufen nach wie vor gut, die Risiken halten sich (bei langfristiger Haltedauer) in Grenzen. Zum Beispiel können Großkunden abspringen.

ECOreporter führt Mayr-Melnhof weiterhin auf der Liste der aussichtsreichen Kandidaten für die ECOreporter-Mittelklasse-Aktien.

Mayr-Melnhof Karton AG: ISIN AT0000938204 / WKN 

PNE Wind AG: Windpark-Entwickler aus dem Norden

Die PNE AG (ehemals PNE Wind AG), deutscher Windpark-Projektentwickler mit Sitz in Cuxhaven, entwickelt Windparks an Land und auf See. Die Cuxhavener sind in ganz Europa aktiv.

Mehr Projektierer als Stromverkäufer

Die PNE Gruppe, bestehend aus den Unternehmen PNE AG und WKN AG (Aktien der WKN AG sind nicht an der Börse notiert), ist mehr Kraftwerks-Projektierer als Stromproduzent. Seit ihrer Gründung hat die Gruppe Windpark-Projekte mit mehr als 2.600 Megawatt (MW) an Land realisiert. Das Unternehmen (Marktkapitalisierung: mehr als 182 Millionen Euro, Stand 12.10.18) bezeichnet sich selbst als “Deutschlands erfolgreichster Offshore-Projektentwickler“.

Kurszuwachs von 2 Prozent

ECOreporter stellte am 24. und 25. Juli 2018 das Unternehmen PNE vor (Aktie der PNE AG: Kann der Kurs wieder zulegen? Teil 1 + 2). Seitdem hat sich die PNE-Aktie gut entwickelt: Der  Kursgewinn beträgt 2 Prozent. Die Aktie stand Ende Juli bei 2,45 Euro (24. Juli, Börse Xetra), aktuell (12.10.2018) liegt der Kurs bei 2,50 Euro. Der ÖkoDAX (PNE ist in dem Index hoch gewichtet) gab im betrachteten Zeitraum um 18 Prozent nach.

ECOreporter empfahl langfristig orientierten Anlegern, einen näheren Blick auf die PNE-Aktie zu werfen. Das damalige Fazit: Auf Sicht von drei Jahren seien höhere Kurse und verlässliche Dividendenausschüttungen zu erwarten, trotz möglicher Kursschwankungen.

PNE rechnet nach eigenen Angaben für 2018 mit einem Vorsteuer-Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 20 bis 26 Millionen Euro. Markus Lesser, Vorstandsvorsitzender der PNE AG, dazu: “Die Kennzahlen des ersten Halbjahres befinden sich gut im Plan und zeigen, dass wir auch während der Investitionsphase positive Resultate erzielen.“

Unter Berücksichtigung des zu erwartenden Ergebnisses für das Gesamtgeschäftsjahr 2018 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 20,6. Die zu erwartete Dividende für 2018 soll wieder bei 0,04 Euro je Aktie liegen, was beim aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von 1,6 Prozent entspräche.  

Fazit: Aktie immer noch fair bewertet

Die Aktie ist im Oktober etwas im Kurs gesunken. Unter Berücksichtigung der aktuellen Kennzahlen (KGV, Ergebnis und Dividendenrendite) ist die Aktie derzeit fair bewertet. Für Neu-Einsteiger bietet sie derzeit eine gute Einstiegsmöglichkeit. Bereits investierte Anleger bauen eine kleine Position auf.

ECOreporter führt PNE Wind weiterhin auf der Liste der Kandidaten für die ECOreporter-Mittelklasse-Aktien.

PNE Wind AG: ISIN DE000A0JBPG2 / WKN

aventron AG: Stromverkäufer aus der Schweiz

Die aventron AG, Grünstrom-Produzent aus der Schweiz, hat ECOreporter überzeugt und es auf die Liste der ECOreporter-Favoriten-Aktien, Kategorie Grüne Spezialwerte, geschafft.

aventron hat eine einzige Einnahmequelle: den Verkauf von Strom ausschließlich aus Erneuerbarer Energie. Das Unternehmen betreibt Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke in der Schweiz und in anderen Ländern Europas.

Zuletzt hat das Unternehmen eine Kapitalerhöhung durchgeführt und neue Namensaktien ausgegeben (mehr zur Kapitalerhöhung und den ambitionierten Wachstumszielen von aventron erfahren Sie in unserem Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden Antoine Millioud).

Kein Kursgewinn seit Mai

Seit der Vorstellung des aventron-Porträts am 14. und 15. Mai 2018 ist die aventron-Aktie nicht vom Fleck gekommen. Es gab keinen Kursgewinn. Stand die Aktie Mitte Mai bei 9,50 Schweizer Franken (umgerechnet 8,30 Euro), liegt der aktuelle Kurs (12.10., 9:30 Uhr) bei knapp 9,45 Schweizer Franken (8,20 Euro).

ECOreporter empfahl Mitte Mai die Aktie für langfristig orientierte Anleger. Da die aventron-Aktie nur an der Börse Bern gehandelt wird und der Aktienhandel dort für deutsche Anleger mit einer höheren Gebühr verbunden ist, ist eine langfristige Haltedauer notwendig. Zudem sollten Anleger die hohe Preisspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs von durchschnittlich 4 bis 5 Prozent beachten.

Aktie ambitioniert bewertet: KGV von mehr als 37

2017 hat die aventron-Gruppe nach Steuern 8,3 Millionen Schweizer Franken Gewinn erzielt (umgerechnet fast 7,3 Millionen Euro). Das sind 0,24 Schweizer Franken pro Aktie (0,21 Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag 2017 bei 23,9 Millionen Schweizer Franken (21 Millionen Euro).

Beim derzeitigen Aktienkurs ergibt das ein KGV von 39. aventron schüttet für 2017 eine Dividende von 0,23 Schweizer Franken je Aktie aus (0,20 Euro), das ergäbe beim derzeitigen Kurs eine Dividendenrendite von 2,4 Prozent. Das Unternehmen will in Zukunft die Dividendenausschüttung stabil halten.

Fazit: Aktie einen Einstieg wert?

Die Chancen auf steigende Kurse der aventron-Aktie stehen nicht schlecht, die Risiken sind überschaubar. Abschreckend sind die hohen Gebühren beim Kauf der Aktie an der Börse Bern sowie der Spread zwischen 4 und 5 Prozent auf den Kaufkurs.

aventron ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Reihe Grüne Spezialwerte.

aventron AG: ISIN CH0023777235 / WKN A0PA3C

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