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Eisenbahnbauer Stadler: Schwache Margen, Aktie verliert 8,3 %
Der Schweizer Bahnkonzern Stadler Rail hat weiterhin mit unbefriedigenden Gewinnmargen zu kämpfen. Im Geschäftsjahr 2022 ging der Nettogewinn deutlich zurück. Endet jetzt der Aufwärtstrend der Aktie?
Stadler erzielte im letzten Jahr einen Nettogewinn von 75,1 Millionen Schweizer Franken (76,5 Millionen Euro). 2021 waren es noch 134,5 Millionen Franken. Der Umsatz legte um 3 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 3,75 Milliarden Franken (3,8 Milliarden Euro) zu. Die schwache Gewinnentwicklung führt Stadler auf negative Währungseffekte, Lieferkettenprobleme und gestiegene Preise für Energie und Rohstoffe zurück.
„Die Währungseffekte stammen hauptsächlich aus Aufträgen, die in der Schweiz abgewickelt und in Fremdwährungen verrechnet werden. In der Phase zwischen Angebotsabgabe und finaler Vertragsunterschrift, welche teilweise mehrere Jahre dauern kann, lassen sich die entsprechenden Währungsrisiken nicht in vollem Umfang absichern“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Positiv entwickelte sich 2022 der Auftragseingang, er legte um mehr als die Hälfte auf knapp 8,6 Milliarden Franken zu. Der Auftragsbestand stieg dadurch im Verlauf des Jahres um 23 Prozent auf knapp 22 Milliarden Franken.
Ende Mai 2022 erhielt der Konzern den größten Auftrag der Schweizer Bahngeschichte: Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bestellten bis zu 510 Nahverkehrszüge im Wert von mehreren Miliarden Euro. Im Dezember folgte ein Auftrag der Kasachischen Eisenbahnen über 537 Schlaf- und Liegewagen. Kostenpunkt: 2,3 Milliarden Euro.
Ende 2021 hatte es Stadler Rail mit der bislang längsten rein batterieelektrischen Fahrt einer Eisenbahn ins „Guinness Buch der Rekorde“ geschafft.
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Für das Geschäftsjahr 2022 will Stadler trotz des Gewinneinbruchs eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von 0,90 Franken je Aktie (0,92 Euro) zahlen. 2023 soll der Umsatz zwischen 3,7 und 4 Milliarden Franken liegen, die Gewinnmarge vor Steuern und Zinsen (EBIT-Marge) wird auf einem ähnlichen Niveau wie 2022 (5,5 Prozent) erwartet. Bis 2025 möchte Stadler eine EBIT-Marge von 7 bis 8 Prozent erreichen.
Die Stadler-Aktie hat heute nach Bekanntgabe der neuen Zahlen an der Heimatbörse Six Swiss 8,3 Prozent an Wert verloren. Am außerbörslichen deutschen Handelsplatz Lang & Schwarz kostet sie aktuell 33,30 Euro (Stand 15.3.2023, 10:21 Uhr).
Neben Personen- und Güterzügen für den Regional- und Fernverkehr baut Stadler Rail auch Straßen- und Zahnradbahnen. Die Züge fahren nicht nur in der heimischen Schweiz, sondern auch in Russland, den Niederlanden und den USA.
ECOreporter schätzt die wirtschaftliche Situation von Stadler Rail als ordentlich ein, allerdings hat sich der Aktienkurs seit dem Börsengang 2019 schwach entwickelt. Eine klare langfristige Aufwärtsbewegung ist bislang nicht erkennbar. Von Oktober bis Februar stieg der Kurs spürbar, allerdings hatte er zuvor auch stark verloren. Auf drei Jahre gesehen notiert die Aktie knapp 3 Prozent im Minus. Zudem ist sie mit einem erwarteten KGV für 2023 von 19 nach wie vor kein Schnäppchen und derzeit wie viele Schweizer Aktien in Deutschland nur eingeschränkt handelbar (mehr dazu erfahren Sie hier). Für die Aktie spricht die hohe erwartete Dividendenrendite von 3,2 Prozent.
Lesen Sie auch unser umfangreiches Dossier Weichen stellen für die Klimawende: 20 nachhaltige Bahnaktien.
Stadler Rail AG: ISIN CH0002178181 / WKN A2ACPS
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