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Energiekontor steigert Umsatz und Gewinn - wie entwickelt sich die Aktie?
Die Energiekontor AG hat im ersten Halbjahr 2022 ihren Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht. Auch die Projektpipeline und den Eigenbestand an Windparks baute das Bremer Unternehmen aus. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2022 sieht der Vorstand allerdings erhebliche Unsicherheiten.
Energiekontor erhöhte seinen Umsatz im ersten Halbjahr laut Finanzbericht auf 52,5 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2021: 40,2 Millionen Euro). Der Gewinn des Konzerns lag in der ersten Jahreshälfte bei 8,5 Millionen Euro (2021: 5,7 Millionen Euro).
Zu der positiven Ergebnisentwicklung trug nach Angaben des Unternehmens insbesondere die Stromerzeugung in den konzerneigenen Wind- und Solarparks bei, die von bisher guten meteorologischen Verhältnissen und dem weiteren Abschluss privatwirtschaftlicher Stromabnahmeverträge (PPA) profitierten.
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Mehr Projekte in der Entwicklung
Im ersten Halbjahr konnten Verkaufsvereinbarungen für zwei Windprojekte in Deutschland und Schottland mit einer Erzeugungsleistung von insgesamt über 40 Megawatt (MW) abgeschlossen werden. Zum 30. Juni 2022 lagen zudem nach Energiekontor-Angaben Baugenehmigungen für Wind- und Solarparkprojekte mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 500 MW vor. Insgesamt befanden sich Ende Juni 2022 den Angaben nach 16 Wind- und Solarparkprojekte mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 215 MW im Bau.
Die Projektpipeline hat Energiekontor im ersten Halbjahr gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2021 um weitere rund 500 MW auf über 9,0 Gigawatt ausgebaut.
Übernahme eines Windparks in den Eigenbestand
Kurz nach dem Stichtag für den Halbjahresbericht, dem 30. Juni 2022, wurde der Windpark Alfstedt mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 27 MW in Betrieb genommen. Den Windpark wird Energiekontor nach eigenen Angaben planungsgemäß in den Eigenbestand überführen. Damit baut das Unternehmen seinen Eigenbestand auf eine Gesamterzeugungsleistung von rund 360 MW aus.
Ausbau des Solarbereichs
In der ersten Jahreshälfte 2022 haben sich laut Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG, unter anderem die Realisierungsdauer und die Kosten der Projektentwicklung erhöht. „Das bestärkt uns in unserer langfristigen Strategie, konsequent und auf allen Ebenen weiter auf Innovations- und Effizienzmaßnahmen zu setzen. Zudem werden wir den Bereich Solar in allen Ländermärkten konsequent und als gleichwertige Säule des Unternehmens weiter ausbauen“, führt Szabo weiter aus.
Ausblick für das Gesamtjahr 2022
Der Vorstand sieht für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2022 erhebliche Unsicherheiten. Er erläutert dies im August-Brief an die Aktionäre, der im Halbjahresfinanzbericht 2022 enthalten ist: „Insbesondere lassen sich die weitere Entwicklung und Auswirkung des Krieges in der Ukraine sowie der Verlauf der Corona-Pandemie im zweiten Halbjahr 2022 nicht beziehungsweise nur sehr eingeschränkt prognostizieren. Das zum Jahresanfang 2022 ausgegebene Ziel, für das Geschäftsjahr 2022 insgesamt eine EBT-Steigerung (Steigerung des Vorsteuergewinns – Anm. d. Red.) von 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu erreichen, erscheint aus heutiger Sicht bei planmäßigem Geschäftsverlauf nach wie vor erreichbar. Die Zielerreichung sowie die Höhe der Zielerreichung werden wesentlich von dem Geschäftsverlauf in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 abhängen, da in den kommenden Monaten mehrere für das Jahresergebnis relevante Projekte in die entscheidende Realisierungsphase überführt werden.“
Grundsätzlich verbessert haben sich nach Angaben von Energiekontor die künftigen regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien in allen Ländermärkten, in denen Energiekontor aktiv ist. Dies dürfte sich nach Einschätzung des Managements mittel- bis langfristig positiv auf den Geschäftsausblick von des Konzerns auswirken.
Die Aktie läuft gut
Die Aktie von Energiekontor hat seit Anfang Juli (6. Juli: 77,70 Euro) deutlich zugelegt und ist diese Woche auf ein Allzeithoch von 102,80 Euro gestiegen. Derzeit notiert sie im Tradegate-Handel knapp 4 Prozent im Minus zum Vortag bei 98,20 Euro (Stand: 12.8.2022, 10:16 Uhr). Langfristig hat sich die Aktie sehr gut entwickelt: Im Jahresvergleich hat sie 78 Prozent zugelegt, auf drei Jahre gesehen beträgt der Wertzuwachs fast 490 Prozent.
ECOreporter beurteilt das wirtschaftliche Potenzial von Energiekontor weiterhin positiv, auch wenn hohe Materialkosten und Lieferkettenprobleme in der zweiten Jahreshälfte den Gewinn drücken können. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 29 ist die Aktie derzeit allerdings nicht günstig, ein Einstieg empfiehlt sich nur für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger mit einem langen Investitionshorizont.
Energiekontor ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Ein Porträt des Unternehmens finden Sie hier.
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