Wasserstoff-Hybridkraftwerk Prenzlau von Enertrag. Das Unternehmen baut in Sachsen-Anhalt einen neuen Elektrolyseur. / Foto: Enertrag

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Enertrag baut Elektrolyseur – Kredit über 120 Millionen Euro

Bei Magdeburg ist der erste Spatenstich für den Bau eines Elektrolyseurs von Enertrag erfolgt. Über die Anlage sollen lokale Industrieunternehmen künftig ihren Bedarf an grünem Wasserstoff decken können. Die für die Elektrolyse benötigte elektrische Energie wird nach Angaben von Enertrag aus ihren eigenen Windparks kommen.

In der ersten Ausbaustufe sollen zunächst rund 900 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr mit einem 10-Megawatt-Elektrolyseur produziert werden. Der Elektrolyseur werde systemdienlich betrieben, um Schwankungen bei der Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne auszugleichen und so das Stromnetz zu entlasten. Der grüne Wasserstoff soll laut Enertrag zur Dekarbonisierung der Industrie, als Kraftstoff für den Fernlastverkehr, zur Einspeisung in Wasserstoffpipelines und langfristig zur Erzeugung von Strom während „Dunkelflauten“ verwendet werden.

Es besteht nach Angaben des Unternehmens die Möglichkeit, die Kapazität des Elektrolysestandorts um weitere 10 Megawatt (MW) zu erhöhen. Darüber hinaus befinde sich bereits eine weitere Ausbaustufe mit einer Kapazität von über 100 MW in Planung. Der Elektrolyseur wird bei Magdeburg im Industriepark Osterweddingen errichtet – laut Enertrag nur knapp zwei Kilometer von der geplanten großen Intel-Chipfabrik entfernt. Eine ECOreporter-Einschätzung der Intel-Aktie lesen Sie hier.

Enertrag erhält 120 Millionen Euro von der Commerzbank

Enertrag hat eine neue Finanzierung in Höhe von 120 Millionen Euro abgeschlossen. Der mit der Commerzbank unterzeichnete Kreditvertrag soll das Wachstum des Unternehmens unterstützen. Die Finanzierung hat laut Enertrag eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren und biete zudem flexible Verlängerungs- und Erhöhungsoptionen.

Enertrag sichert sich nach eigenen Angaben mit diesem mittelfristigen Investitionskredit die Möglichkeit, den Ausbau eigener Energieanlagen sowie die Projektentwicklung weiter voranzutreiben. Die Enertrag SE entwickelt viele Projekte in den Bereichen Wind- und Solarenergie sowie grüner Wasserstoff. Die Unternehmensgruppe hat zudem mehrere hundert Energieanlagen, hauptsächlich Windkraftanlagen in Deutschland, im Eigenbestand und in der Betriebsführung.

Allein in den letzten sechs Monaten erhielt Enertrag eigenen Angaben zufolge in Deutschland Genehmigungen für fast 200 MW neue Windenergieanlagen und startet nun in die Umsetzung. Insgesamt ist das Entwicklungsportfolio laut Unternehmen inzwischen auf über 18 Gigawatt (GW) angewachsen. Dazu zählen 12 GW Windprojekte sowie je rund 3 GW Photovoltaik- und grüne Wasserstoff-Projekte.

Anleihe Enertrag Zins 2030 noch in der Platzierung

Auch Anleihekapital soll das geplante Wachstum mitfinanzieren. Derzeit bietet die Enertrag SE die Anleihe Enertrag Zins 2030 zur Zeichnung an.  Diese hat einen variablen Zinssatz, der für 2024 5,72 Prozent beträgt. Anlegerinnen und Anleger können ab 3.000 Euro einsteigen. Eine Börsennotierung der Anleihe ist vorgesehen.

Wie weit könnte der Zins der Anleihe während der Laufzeit sinken? Ungefähr die Hälfte des Projektentwicklungsportfolios der Emittentin befindet sich in einem Land, das 2023 den nationalen Notstand ausgerufen hat. Welche Risiken bestehen für die Enertrag SE? Welche Stärken und Schwächen haben das Unternehmen und sein Anleiheangebot?

Antworten auf diese und weitere Fragen sowie ein Fazit lesen Sie in unserer ausführlichen Analyse des Anleiheangebotes.

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