Intels Geschäft wird weiter auch durch eigene Fehler belastet. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Intel enttäuscht mit Ausblick – Aktie bricht ein

Der US-Chipkonzern Intel hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal 2024 die Erwartungen am Markt übertroffen. Gleichzeitig enttäuschte der Konzern aber mit seinem Ausblick. Für den Kurs der ECOreporter-Favoriten-Aktie geht es abwärts.

Intel meldete für das letzte Quartal einen Umsatz von 12,7 Milliarden Dollar und einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von 0,18 US-Dollar je Aktie. Analysten hatten nach Umfragen der Nachrichtenagentur Reuters nur einen bereinigten Gewinn von 0,13 Dollar erwartet. Unter dem Strich verbuchte Intel einen Nettoverlust von 0,09 Dollar je Aktie – damit verringerte sich das Defizit im Vergleich zum Vorjahr immerhin um 86 Prozent.

KI-Chip soll Marktanteile erobern

Schwach läuft weiterhin das Geschäft als Auftragsfertiger - es schrumpfte in den letzten Monaten um 10 Prozent. Intel hinkt hier der Konkurrenz weiter hinterher, für 2024 rechnet Intel-Chef Pat Gelsinger mit noch höheren operativen Verlusten. Erst 2027 sei mit ausgeglichenen Zahlen zu rechnen.

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Ein weiteres Problem ist der bisherige Mangel an konkurrenzfähigen Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI). Intel hat inzwischen den Chip "Gaudi 3" vorgestellt, der dem Weltmarktführer Nvidia bei der KI-Unterstützung Marktanteile abjagen soll. Intel verspricht sich vom Gaudi 3 in diesem Jahr einen Umsatz von mehr als 500 Millionen Dollar.

Wegen einer schleppenden Nachfrage nach klassischen Prozessoren für PCs und Rechenzentren stellt Intel für das laufende zweite Quartal allerdings lediglich einen Umsatz von 12,5 bis 13,5 Milliarden Dollar und einen bereinigten Gewinn von 0,10 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten hatten mit 13,6 Milliarden Dollar Umsatz beziehungsweise 0,25 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet.

Als Reaktion auf die Zahlen notiert die Intel-Aktie im Tradegate-Handel aktuell 7,8 Prozent im Minus zum Vortag bei 30,22 Euro (Stand: 26.4.2024, 9:47 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 26,9 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 14,8 Prozent an Wert gewonnen.

Bei Intel laufen die Geschäfte auch wegen der hausgemachten Probleme bereits seit 2022 schlecht. Aktuell baut der Konzern seine Produktion deutlich aus und hat eine dringend notwendige Modernisierung bei der Fertigung eingeleitet. Das kostet Intel erst einmal Milliarden, trotz hoher staatlicher Unterstützung. Und bis sich die Investitionen auszahlen, werden noch Jahre vergehen.

Aktie mit Risiko

ECOreporter sieht bei Intel derzeit hohe Unsicherheiten. Zwar traut die Redaktion es dem Konzern zu, ab etwa 2027 wieder solide Gewinne zu erzielen – auch weil die Politik Intel stark stützt. Der Konzern produziert seine Chips noch immer selbst, was ihn unabhängiger von asiatischen Auftragsfertigern macht. Aktuell ist die Aktie aber ein Investment mit erhöhtem Risiko.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser Unternehmensporträt. Welche Dividendenkönige ECOreporter derzeit empfiehlt, erfahren Sie in unserem großen Überblick.

Weitere aussichtsreiche Halbleiter-Aktien finden Sie in unserem Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 1.800 % Plus in fünf Jahren.

Lesen Sie auch: In Künstliche Intelligenz investieren - die nachhaltigsten KI-Aktien.

Intel Corp.: ISIN US4581401001 / WKN 855681

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