Cisco und weitere Firmen haben eine Kooperation für Weiterbildung im Bereich Künstliche Intelligenz gestartet. / Foto: Pixabay

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Cisco, Intel und SAP: Unternehmen gründen Konsortium für KI-Weiterbildung

Die ECOreporter-Aktien-Favoriten Cisco, Intel und SAP gründen zusammen mit fünf weiteren Tech-Firmen ein Konsortium, um die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Beschäftigte zu untersuchen. Dabei sollen auch Möglichkeiten für Umschulungen und Weiterbildungen geschaffen werden.

Cisco soll das sogenannte "AI-Enabled ICT Workforce Consortium" leiten. Zu diesem gehören neben SAP und Intel auch Accenture, Eightfold, Google, IBM, Indeed und Microsoft. Die Gründung basiert auf der Arbeit der Task Force „Talent for Growth“ des EU-US-Handels- und Technologierats sowie des US-Handelsministeriums.

KI besser ins Arbeitsleben integrieren

Das Konsortium will in der ersten Phase die Auswirkungen von KI auf 56 Berufsprofile im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien bewerten und Schulungsempfehlungen für betroffene Berufe geben. Laut Mitteilung von Cisco ist es das Ziel, hochqualifizierte Arbeitskräfte zu finden, die KI-Anwendungen erfolgreich in Geschäftsprozesse integrieren können.

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Die Angebote des Konsortiums sollen sich etwa an IT-Fachleute, Studierende und Quereinsteiger richten. Die Palette von Arbeitnehmern soll möglichst breit gefächert sein. „Wir wollen sicherstellen, dass die KI-Revolution niemanden zurücklässt“, so Cisco-Personalchefin Francine Katsoudas.

Cisco hat sich im Rahmen der Kooperation das Ziel gesetzt, bis 2032 25 Millionen Menschen in Cybersicherheit und digitalen Fähigkeiten ausbilden. Intel möchte bis 2030 30 Millionen Menschen mit KI-Fähigkeiten für die Jobs der Zukunft ausstatten. SAP will bis 2025 weltweit zwei Millionen Menschen weiterbilden.

Wie gut ist die Cisco-Aktie?

Die Cisco-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,7 Prozent im Plus zum Vortag und notiert bei 45,71 Euro (Stand: 16.4.2024, 11:29 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 0,5 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 0,6 Prozent an Wert eingebüßt.

Cisco hat seine Umsatzprognose für das noch bis Ende Juli laufende Geschäftsjahr 2023/2024 bereits zweimal gesenkt, das Hardware-Geschäft läuft schleppend. Das Unternehmen will sich daher stärker auf Cloud-Technologie und KI ausrichten und dabei zunächst tausende Arbeitsplätze abbauen. Die Gewinne von Cisco sind aber weiterhin hoch und die Aussichten nach Einschätzung von ECOreporter solide. Der Konzern besitzt die Finanzkraft, um sich auch durch teure Übernahmen neu zu positionieren und in Wachstumssektoren zu expandieren. Die anstehende Entlassungswelle ist aus nachhaltiger Sicht bedauerlich.

Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die Cisco-Aktie ist mit 16 für 2023/24 nicht zu hoch für einen Kauf. Für die Aktie spricht auch die im Vergleich zu anderen Tech-Konzernen hohe erwartete Dividendenrendite von 2,8 Prozent. Seine Ausschüttungen hat Cisco seit zwölf Jahren jedes Jahr gesteigert. Anlegerinnen und Anleger, die mit teils etwas höheren Kursschwankungen leben können, finden hier eine Einstiegschance.

Einstiegschancen bei SAP?

Die Aktie von SAP kostet im Xetra-Handel aktuell 170,24 Euro und ist zum Vortag 0,8 Prozent im Minus (Stand: 16.4.2024, 11:29 Uhr). Die Aktie hat auf Monatssicht 1,6 Prozent nachgegeben, im Jahresvergleich ist sie 46,3 Prozent im Plus.

Auch SAP plant offenbar eine größere Entlassungswelle, allein in Deutschland könnten einem Bericht zufolge 2.600 Stellen wegfallen. In den letzten Monaten hat die Aktie lange stark an Wert gewonnen, und trotz einiger leichter Rücksetzer im April notiert sie weiter auf historisch hohem Niveau. ECOreporter hatte die Aktie im September 2022 zum Kauf empfohlen. Seitdem hat sich der Kurs rund verdoppelt.

SAP setzt stark auf seine Cloud-Sparte und tätigt dafür teure Investitionen, auch bei KI sieht der Konzern Wachstumschancen, etwa bei der Optimierung von Geschäftsprozessen. ECOreporter schätzt besonders die Cloud-Strategie als vielversprechend ein. Die Chancen stehen gut, dass die Konzerngewinne in den nächsten Jahren steigen werden. Allerdings ist die Aktie derzeit überhitzt, das KGV für 2024 ist mit 53 sehr hoch. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei 1,3 Prozent. Anlegerinnen und Anleger sollten auf Rücksetzer warten.

So sieht ECOreporter die Intel-Aktie

Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel zum Vortag 0,7 Prozent im Plus und kostet 34,40 Euro (Stand: 16.4.2024, 11:29 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 11,7 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 17 Prozent im Plus.

Intel hat zuletzt einen neuen KI-Chip vorgestellt und will damit Branchenprimus Nvidia Konkurrenz machen. Allerdings ist Intel in den letzten Jahren wegen strategischer Fehler technologisch ins Hintertreffen geraten, aktuell baut der Konzern daher seine Produktion deutlich aus und modernisiert die Fertigung. Das kostet das Unternehmen erst einmal Milliarden, trotz hoher staatlicher Unterstützung.

Bis sich diese Investitionen auszahlen, werden noch Jahre vergehen. Seit 2022 laufen die Geschäfte bei Intel zudem schlecht. ECOreporter sieht bei dem Konzern derzeit hohe Unsicherheiten. Zwar traut die Redaktion es Intel zu, ab etwa 2027 wieder solide Gewinne zu erzielen. Aktuell ist die Aktie aber ein Investment mit erhöhtem Risiko.

Cisco, SAP und Intel sind ECOreporter-Favoriten-Aktien aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie unsere Unternehmensporträts von Cisco, SAP und Intel.

Beachten Sie auch den ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige und das Dossier In Künstliche Intelligenz investieren: die nachhaltigsten KI-Aktien.

Cisco Systems Inc.: ISIN US17275R1023 / WKN 878841

SAP SE: ISIN DE0007164600 / WKN 716460

Intel Corp.: ISIN US4581401001 / WKN 855681

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