Bei Fielmann zeigen die Kostensenkungen Wirkung. / Foto: imago images, Hanno Bode

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Fielmann wird profitabler – Sparkurs zeigt Wirkung

Der Hamburger Optikerkonzern Fielmann ist dank Kostensenkungen im ersten Halbjahr 2023 profitabler geworden. Für das Gesamtjahr hält das Unternehmen trotz etwas besserer Margen am bisherigen Ausblick fest.

Auf Basis vorläufiger Zahlen rechnet der Konzern für die ersten sechs Monate mit einem Umsatz von 966 Millionen Euro, wie das Fielmann-Management am Donnerstag mitteilte. Das wären 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Noch stärker stieg demnach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das um 21 Prozent auf 207 Millionen Euro zulegte. Das entspricht einer operativen Marge von 21 Prozent. Vor einem Jahr lag diese bei 20 Prozent.

Auch das Vorsteuerergebnis (EBT) legte um 21 Prozent zu und erreichte 108 Millionen Euro. Das eingeleitete Sparprogramm senke weiterhin Kosten und steigere die Profitabilität, heißt es von Fielmann.

Margen müssen weiter zulegen

Die Prognose für das laufende Jahr bestätigten die Hamburger. Der Konzernumsatz soll 2023 zwischen 7 und 10 Prozent wachsen. Beim EBITDA peilt Fielmann einen Zuwachs von 9 bis 21 Prozent an.

Die Fielmann-Aktie startete am Donnerstag mit einem Plus von 0,2 Prozent in den Xetra-Handel und kostet aktuell 49,26 Euro (Stand: 13.7.2023, 9:14 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 2 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 21,5 Prozent im Plus.

Seinen Sparkurs hatte Fielmann nach dem schwachen Geschäftsjahr 2022 inklusive Gewinneinbruch und Halbierung der Dividende angekündigt. Unter anderem sollen bis 2025 hunderte Stellen gestrichen werden. Der Konzern will zudem noch stärker auf Digitalisierung und Automatisierung setzen.

Die Fielmann-Aktie hatte im Oktober 2022 ein mehrjähriges Tief erreicht. Seitdem ist sie auf Erholungskurs, der nach Verkündung der Sparmaßnahmen an Schwung gewann. Auf fünf Jahre gesehen ist die Aktie aber weiter 13 Prozent im Minus. Im Juni erklärte Fielmann, zwei US-Unternehmen zu kaufen und damit erstmals nach Übersee zu expandieren.

ECOreporter rät bei Fielmann weiter zur Vorsicht: Die Margen müssen weiter steigen, und die Expansion über Online-Verkäufe gelingt bislang nicht im erhofften Ausmaß. Gleichzeitig wächst der Konkurrenzdruck aus dem Netz. Aktuell macht auch die hohe Inflation und eine damit einhergehende Zurückhaltung beim Brillenkauf Fielmann zu schaffen.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 31 ist die Fielmann-Aktie daher sehr teuer. Weitere Kursrücksetzer sind nicht unwahrscheinlich. Wer jetzt kauft, muss einen langen Anlagehorizont mitbringen. Positiv: Die erwartete Dividendenrendite liegt auch nach der Kürzung bei immer noch guten 2,6 Prozent.

Fielmann ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Mittelklasse-Aktien. Weitere Informationen finden Sie in unserem Unternehmensporträt.

Lesen Sie auch unsere Übersicht zu den nachhaltigen Mid-Cap-Favoriten: Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.

Fielmann AG: ISIN DE0005772206 / WKN 577220

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