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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
First Solar steigert Umsatz deutlich, erwartet mehr Wachstum
Der US-Solarmodulhersteller First Solar hat seinen Umsatz 2023 deutlich gesteigert und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Auch die Prognose fällt optimistisch aus. Wie schätzt ECOreporter die Aktie ein?
Der Umsatz von First Solar wuchs im letzten Geschäftsjahr um knapp 27 Prozent auf 3,3 Milliarden US-Dollar. Im vierten Quartal legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 45 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar zu. Laut Unternehmen war der Hauptgrund dafür ein deutlicher Anstieg der Modulverkäufe.
Umsatz und Gewinn sollen weiter zulegen
First Solar erwirtschaftete zudem einen Nettogewinn von rund 831 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 44 Millionen Dollar zu Buche gestanden hatte. Auch im vierten Quartal stand ein Gewinn von 349 Millionen Dollar einem Vorjahresverlust von 7,5 Millionen Dollar gegenüber. Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 stieg der Gewinn noch einmal um rund 30 Prozent.
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„Nur wenige Jahre waren für unsere langfristige Wachstumsstrategie so folgenreich wie 2023“, erklärte First Solar-Chef Mark Widmar. „Im vergangenen Jahr haben wir die Produktionskapazitäten skaliert, eine Rekordmenge an Modulen produziert und ausgeliefert, unseren vertraglich vereinbarten Auftragsbestand auf ein historisches Niveau ausgeweitet, die Investitionen in Forschung und Entwicklung erhöht und unsere Technologie- und Produkt-Roadmap weiterentwickelt.“
First Solar profitiert in den USA enorm vom Inflation Reduction Act (IRA), der 2022 vom US-Kongress verabschiedet wurde. Dieser bietet große Steuervorteile und hohe Subventionen für Solarhersteller, um Solarprojekte in den USA zu fördern. Insgesamt stellt das Gesetzespaket 369 Milliarden Dollar für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zur Verfügung.
First Solar ist auf die Herstellung von Dünnschicht-Solarmodulen spezialisiert und hier nach eigenen Angaben Weltmarktführer. Zusätzlich kommt dem Unternehmen zugute, dass es Module aus sogenanntem Cadmiumtellurid herstellt und nicht aus Silizium. Polysilizium wird größtenteils in China produziert - die US-Regierung will die Abhängigkeit von der Volksrepublik verringern.
2024 erwartet First Solar einen erneut deutlich höheren Umsatz von 4,4 bis 4,6 Milliarden Dollar. Zudem rechnet das Unternehmen mit Steuergutschriften in Höhe von 1,0 bis 1,05 Milliarden Dollar. Der bereinigte Nettogewinn je Aktie soll bei 13 bis 14 Dollar liegen, gegenüber 7,74 Dollar im letzten Jahr.
Politisches Risiko bleibt
Die First Solar-Zahlen kommen an der Börse gut an, die Aktie ist im Tradegate-Handel zum Vortag aktuell 4,8 Prozent im Plus und kostet 140,16 Euro (Stand: 28.2.2024, 11:12 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 2,1 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 16,3 Prozent eingebüßt.
Nach Rekordzuwächsen 2022 hatte der Kurs seit März 2023 einige Rücksetzer erlebt, allerdings auf hohem Niveau. 2024 ging es für die Aktie bislang wieder aufwärts, über fünf Jahre betrachtet ist sie 193 Prozent im Plus.
Besonders eine Reihe von Großaufträgen und die Erwartungen bezüglich der Auswirkungen des IRA haben den Kurs in den letzten zwei Jahren in die Höhe getrieben – Umsatz und Gewinn von First Solar konnten mit den optimistischen Prognosen allerdings tatsächlich Schritt halten. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2024 liegt bei eher niedrigen 11.
Dennoch rät ECOreporter zur Vorsicht bei der Aktie. Bei einem Sieg der Republikaner bei der Präsidentschaftswahl im Herbst würde sich der energiepolitische Wind in den USA wohl drehen, schon der Wahlkampf könnte Einfluss auf den Markt haben und den Kurs der First Solar-Aktie belasten. Anlegerinnen und Anleger sollten auf Rücksetzer gefasst sein, auch wenn grundsätzlich weltweit ein weiterer Ausbau der Solarenergie zu erwarten ist. Die Aktie bleibt ein Investment für risikoaffine Anlegerinnen und Anleger.
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First Solar Inc: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM