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Im Test: Acatis Fair Value Deutschland
Richtig nachhaltige Deutschland-Fonds gibt es nicht viele. Einen von ihnen, den Acatis Fair Value Deutschland, hat ECOreporter eingehend getestet. Das Nachhaltigkeitskonzept des Aktienfonds hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Lässt auch seine Wertentwicklung aufhorchen?
Den vollständigen Fondstest finden Sie unten im Premium-Bereich.
Der 2007 gegründete Fonds war lange Jahre ein eher herkömmliches Produkt des Finanzhauses Acatis aus Frankfurt und hieß Acatis Aktien Deutschland ELM (die Abkürzung steht für „Ertragsstärke, Liquidität und Marktstellung“). 2020 erarbeitete Acatis auf Basis einer Kundenumfrage nachhaltige Kriterien für den Fonds, benannte ihn in Acatis Fair Value Deutschland ELM um und beauftragte seine Schweizer Gesellschaft Acatis Fair Value Investment mit dem Nachhaltigkeits-Management des Fonds. Acatis Fair Value Investment spendet jährlich 10 Prozent seines Firmengewinns an soziale und ökologische Projekte.
Die Nachhaltigkeitskriterien des Fonds decken ein weites Feld ab und entsprechen den Vorgaben der katholischen und evangelischen Kirche. Investierbar sind nur Aktien deutscher Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele (den sogenannten SDGs) leisten.
Keine Kohle, aber auch keine Verhütungsmittel
Die Ausschlusskriterien sind streng und reichen von fossilen Energien und Atomkraft über Rüstung und Gentechnik in der Landwirtschaft bis hin zu Tierversuchen und Massentierhaltung. Stören dürfte sich manche Anlegerin und mancher Anleger daran, dass der Fonds auch Geschäfte mit Verhütungsmitteln und Schwangerschaftsabbrüchen ausschließt (eine ausführliche Liste der Kriterien finden Sie im Premium-Bereich).
Finanziell ist der Acatis Fair Value Deutschland nicht gut gelaufen. Auf fünf Jahre gesehen hat er Stand Anfang November 2024 etwa 4 Prozent an Wert gewonnen – das ist weniger als der deutsche und erheblich weniger als der weltweite Aktienmarkt. Nach Einschätzung von ECOreporter eignet sich der Fonds wegen seines hohen Klumpenrisikos – lediglich 31 Aktien aus einem einzigen Land – nur als kleine Depot-Beimischung für Anlegerinnen und Anleger mit langem Investitionshorizont.
Der Fonds hält vor allem Aktien kleiner und mittelgroßer Unternehmen, unter anderem aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Gesundheit. Zu den größten Positionen im Bestand gehören das Bremer Grünstromunternehmen Energiekontor und der bayrische Wasserstoff-Brennstoffzellenhersteller SFC Energy. ECOreporter hat den kompletten Aktienbestand überprüft: Keines der 31 Unternehmen im Fonds verstößt zum Testzeitpunkt gegen die Anlagerichtlinien.
Wie ECOreporter Transparenz und nachhaltige Wirkung des Acatis Fair Value Deutschland einschätzt und den Fonds insgesamt bewertet, lesen Sie im vollständigen Fondstest im Premium-Bereich. Der Test ist als übersichtliches PDF gestaltet, liefert alle wichtigen Analyse-Ergebnisse sowie Noten für sämtliche getesteten Bereiche.
Details zum Benotungssystem von ECOreporter finden Sie hier.
Das schließt der Fonds aus:
Ausschlusskriterien ohne Umsatzschwelle
- Waffen/Rüstung
- Erzeugung von Atomstrom
- Kohle
- Förderung von Öl und Erdgas
- Herstellung von E-Zigaretten
- Gentechnik in der Landwirtschaft
- Herstellung von Verhütungsmitteln
- Geschäfte mit Abtreibung
- Embryonale und fötale Stammzellenforschung
- Durchführung von Tierversuchen als Dienstleistung
- Schwere Verstöße gegen UN Global Compact und ILO Kernarbeitsnormen (Menschen- und Arbeitsrechte)
- Kinderarbeit in der Lieferkette
- Unternehmen steht auf der Ausschlussliste des Norwegischen Pensionsfonds
Ausschlusskriterien mit Umsatzschwelle
- Herstellung und Angebot von Pornografie (3%)
- Herstellung und Verkauf ziviler Handfeuerwaffen (5%)
- Herstellung von Schlüsselkomponenten für konventionelle Waffen (5%)
- Umsätze mit Atomenergie (5%)
- Dienstleistungen zur Förderung von Öl aus Teersanden und Ölschiefer (5%)
- Herstellung von an Tieren getesteten Kosmetikprodukten (5%)
- Herstellung und Verkauf von Pelzprodukten (5%)
- Massentierhaltung (5%)
- Herstellung und Vertrieb von Tabak und Cannabis (5%)
- Herstellung von alkoholischen Getränken (5%)
- Zugang zu Pornografie (5%)
- Glücksspiel (5%)
- Angebot hochverzinster Kreditprodukte (5%)
- Herstellung von Pestiziden (10%)
Stand 11/2024