Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Geberit möchte Dividende trotz Gewinneinbruch erhöhen
Der Schweizer Sanitärtechnik-Konzern Geberit hat im Geschäftsjahr 2022 wegen der hohen Rohstoff- und Energiepreise weniger Gewinn erzielt als im Vorjahr. Dennoch will der ECOreporter-Aktien-Favorit die Dividende anheben.
Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich auf 909 Millionen Schweizer Franken (914 Millionen Euro) und lag damit 15 Prozent unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Die EBITDA-Marge ging um 4,1 Prozentpunkte auf 26,8 Prozent zurück. Der Nettogewinn sank um 6,5 Prozent auf 706 Millionen Franken (710 Millionen Euro).
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Gründe für die schwächere Entwicklung waren laut Geberit massiv angestiegene Kosten sowie negative Wechselkurseffekte. Dies habe die Ergebnisse deutlich negativ beeinflusst. Die Rohstoffpreise seien 2022 währungsbereinigt um beinahe einen Fünftel gestiegen, während sich die Preise für Energie verdoppelt hätten. Dies habe zusätzliche Kosten von insgesamt 244 Millionen Franken verursacht.
Mit den neuen Zahlen liegt Geberit beim operativen Ergebnis am unteren und beim Reingewinn am oberen Ende der Analystenerwartungen.
Höhere Dividende geplant
Die Dividende soll trotz des Gewinnrückgangs um 0,10 Franken auf 12,60 Franken (12,67 Euro) erhöht werden. Es wäre die zwölfte Dividendenerhöhung in Folge. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses von 500,20 Franken (8.3.2023, 10:53 Uhr) an der Schweizer Börse Six Swiss entspricht die geplante Ausschüttung einer ordentlichen Dividendenrendite von 2,5 Prozent.
Bereits im Januar hatte Geberit für 2022 einen Umsatzrückgang um 2 Prozent auf 3,4 Milliarden Franken (3,42 Milliarden Euro) bekannt gegeben (ECOreporter berichtete hier). Auch hier wirkten sich insbesondere ungünstige Wechselkurse negativ aus, in lokalen Währungen hätte der Umsatz um 4,8 Prozent zugelegt. Erhöhungen der Verkaufspreise konnten die Währungseffekte teilweise kompensieren. Allerdings verlor das Geschäft im zweiten Halbjahr deutlich an Schwung, wie Geberit einräumte.
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 zeigt sich das Management bislang wenig konkret. Die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten und makroökonomischen Risiken würden eine Prognose sehr schwierig machen, heißt es dazu. Insgesamt sei 2023 mit einem anspruchsvollen Umfeld für die Bauindustrie zu rechnen.
An der Konzernspitze setzt Geberit auf Konstanz: Der langjährige Verwaltungsrats-Präsident Albert Baehny will sich für ein weiteres Jahr wählen lassen. Dafür wird eigens die Altersgrenze von bisher 70 auf 75 Jahre erhöht.
Die Geberit-Aktie ist als Schweizer Wertpapier in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier. Auf die Aktie gibt es aber auch einen sogenannten American Depositary Receipt (ADR), einen Hinterlegungsschein, der wie eine Aktie an der Börse handelbar und auch in Europa zugänglich ist – wenn auch als sogenannter "Unsponsorered ADR" nur an manchen Börsen. Dass er "unsponsored" ist, heißt, dass der ADR nicht vom Unternehmen, sondern von einer Depotbank oder einem Händler in den USA aufgelegt wurde.
Börsenhandel per Hinterlegungsschein
Im Fall von Geberit entspricht dieser ADR einem Zehntel der regulären Namensaktie. ADRs sind dividendenberechtigt, dementsprechend besteht mit dem Geberit 1/10-ADR ein Anspruch auf ein Zehntel der regulären Dividende. Die Dividendenrendite ist die gleiche, wie die der Aktie.
Der Geberit-ADR ist an der Börse Stuttgart aktuell 0,8 Prozent im Minus und kostet 49,40 Euro (Stand: 8.3.2023, 10:30 Uhr). Auf Monatssicht hat der ADR 1,2 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich notiert er 10,2 Prozent schwächer.
ECOreporter weist bereits seit längerem auf ein erhöhtes Risiko bei der Geberit-Aktie hin. Wie erwartet hat der Kostendruck beim Unternehmen im zweiten Halbjahr 2022 deutlich zugenommen und dürfte mindestens auf hohem Niveau stagnieren.
Das größte Risiko bleibt Geberits hohe Abhängigkeit vom konjunktursensiblen Bausektor. Nachdem das Unternehmen in der Hochphase der Corona-Krise stark vom Trend zu Badsanierungen profitiert hatte, hat sich die Stimmung in dem Bereich mittlerweile unter anderem aufgrund hoher Kreditzinsen nahezu umgekehrt. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Geschäftsjahr 2023 von 26 ist die Aktie bzw. der ADR daher aktuell hoch bewertet.
Geberit ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Mittelklasse-Aktien. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
Lesen Sie auch: Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.
Geberit AG Namensaktie (Unsponsored) ADR 1/10/SF-,1 ADR: ISIN: US36840V1098 / WKN: A2PM5R