Greenpeace-Protest gegen die DWS. Der Deutsche Bank-Tochter wird seit Jahren Greenwashing vorgeworfen. / Foto: Greenpeace

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Greenwashing-Vorwürfe: Erneut Razzia bei der DWS

Die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank hat zum zweiten Mal wegen Greenwashing-Ermittlungen Besuch von Polizei und Staatsanwaltschaft bekommen.

Wie erst gestern bekannt wurde, durchsuchten ungefähr 50 Beamte am 16. Januar Büros der DWS in Frankfurt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte auf Nachfrage des „Handelsblatts“, dass die Razzia im Zusammenhang mit Greenwashing-Vorwürfen gegen die DWS stand. Das Unternehmen teilte in einem Statement mit, man habe eine größere Durchsuchung „durch die freiwillige Herausgabe von Unterlagen abgewendet“.

19 Millionen Dollar Strafe in den USA

Bereits im Mai 2022 hatten Ermittler die Zentralen der DWS und der Deutschen Bank wegen des Anfangsverdachts des Kapitalanlagebetrugs durchsucht. Die DWS soll die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten zu positiv dargestellt haben (ECOreporter berichtete unter anderem hier). Der damalige DWS-Chef Asoka Wöhrmann musste deshalb seinen Posten räumen.

Gegen die DWS ist aktuell in Deutschland noch ein Ordnungswidrigkeitsverfahren anhängig, bei dem das Bußgeld bislang nicht feststeht. In den USA musste das Geldhaus 2023 wegen ähnlicher Greenwashing-Vorwürfe eine Strafe von 19 Millionen Dollar zahlen.

Und auch auf anderen Ebenen hat die DWS weiterhin Probleme wegen ihres Umgangs mit dem Thema Nachhaltigkeit: Im März 2023 unterschrieb die Fondsgesellschaft auf Aufforderung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg eine Unterlassungserklärung, nachdem sie in Werbeunterlagen behauptet hatte, ihr Aktienfonds DWS Invest ESG Climate Tech investiere nicht in Kohle- und Rüstungsfirmen – der Fonds musste aber nur bei 51 Prozent seiner Aktien entsprechende Nachhaltigkeitskriterien einhalten.

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