So soll die sogenannte Mega-Site mit zwei Intel-Fabriken in Magdeburg einmal aussehen. / Bild: Intel

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Intel erhält 6,8 Milliarden Euro für Fabrik in Magdeburg

Der US-Chip-Riese und ECOreporter-Aktien-Favorit Intel wird beim geplanten Neubau seiner zwei Fabriken in Magdeburg massiv aus dem Bundeshaushalt unterstützt. Insgesamt werden offenbar knapp 40 Prozent der Kosten mit Steuergeldern subventioniert.

Wie aus dem öffentlich einsehbaren Bundeshaushalt 2022 hervorgeht (bundesfinanzministerium.de), wird die sogenannte Mega-Site in Magdeburg alleine 2022 mit 2,7 Milliarden Euro vom Bund gefördert. Insgesamt veranschlagt Intel rund 17 Milliarden Euro für die beiden in Sachsen-Anhalt geplanten Werke.

Aufaddiert seien 6,8 Milliarden Euro vom Bund für die Intel-Fabriken eingeplant, sagte der Magdeburger Bundestagsabgeordnete Martin Kröber (SPD) am Freitag und fügte hinzu: "Die Ansiedlung ist ein Schub für ganz Sachsen-Anhalt." Die Förderung von Projekten im Bereich Mikroelektronik wurde im zweiten Regierungsentwurf im Einzelplan 60 um 1,72 Milliarden Euro auf nunmehr 2,72 Milliarden Euro erhöht.

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Der Baubeginn der Intel-Werke ist für das erste Halbjahr 2023 geplant. Die Mega-Site umfasst zwei Fabriken und soll – abhängig von den behördlichen Genehmigungen – spätestens 2027 fertiggestellt sein. Geplant ist an dem Standort die Produktion von Halbleitern für eigene Produktlinien des Konzerns sowie für Partner via Intel Foundry Services (IFS). Intel will in Sachsen-Anhalt 3.000 dauerhafte und 7.000 temporäre Arbeitsplätze schaffen.

Milliardenschweres EU-Paket

Mit dem European Chips Act der EU stehen seit Februar 2022 mehr als 43 Milliarden Euro bereit, die für genau solche Investitionen gedacht sind. Bis 2030 soll ein Fünftel aller Halbleiter aus Europa stammen, derzeit sind es rund 9 Prozent. Intel investiert außer in Deutschland auch 12 Milliarden Euro in Irland sowie 4,5 Milliarden Euro in Frankreich, Italien, Polen und Spanien.

Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,9 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 40,40 Euro (Stand: 7.6.2022, 10:13 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 2,9 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 13,5 Prozent an Wert verloren.

Intel leidet unter zunehmendem Konkurrenzdruck, die Aktie des weltgrößten Chipherstellers ist – auch wegen von Intel selbst verschuldeter Probleme – kein Selbstläufer mehr. ECOreporter sieht in ihr absehbar ein Investment mit Risiko. Der Aufbau neuer Fertigungskapazitäten ist zudem zwar ein wichtiger Schritt. Bis diese Kapazitäten zur Verfügung stehen, werden aber noch Jahre vergehen.

Anlegerinnen und Anleger, die jetzt in die Aktie einsteigen möchten, müssen Vertrauen in Intels Strategie setzen. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 13 ist die Aktie immerhin moderat bewertet.

Einen Überblick über die Halbleiter-Branche bietet das ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

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