Intel-Chef Pat Gelsinger glaubt, dass die Chip-Krise bis mindestens 2024 andauern wird. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Intel: Schwache Zahlen, schwacher Ausblick

Der US-Chiphersteller Intel hat im ersten Quartal 2022 einen Umsatzrückgang verbucht. Das teilte der ECOreporter-Aktien-Favorit am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss mit. Noch schwerwiegender: Auch die Marge schrumpfte deutlich und entfernte sich noch weiter von der internen Zielmarke.

Intel verbuchte von Januar bis März einen Umsatz von 18,4 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem ersten Quartal 2021 bedeutet das einen Rückgang um 7 Prozent. Der Grund war vor allem eine geringere Nachfrage nach PCs durch Privatkunden. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC sank der Absatz von Personalcomputern im Jahresvergleich um rund 5 Prozent.

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Die Bruttomarge betrug 50,4 Prozent und verschlechterte sich damit zum Vorjahr (55,2 Prozent) sowie auch zum Vorquartal (53,6 Prozent) deutlich. Die Bruttomarge ist ein Schlüsselindikator für die Einordnung der Stärke einer Produktion und inwiefern es einem Unternehmen gelingt, seine Preise am Markt durchzusetzen. Intel hat in der Vergangenheit traditionell Margen von rund 60 Prozent erzielt, was der konzerninternen Zielmarge entspricht.

Intel zufrieden, Analysten nicht

Das operative Ergebnis wuchs hingegen im ersten Quartal von 3,7 auf 4,3 Milliarden US-Dollar. Das lag vor allem auch an deutlich niedrigeren Kosten. Unter dem Strich verdiente Intel 8,1 Milliarden Dollar, ein Plus von 141 Prozent zum Vorjahr. Darin enthalten ist allerdings ein einmaliger Gewinn aus Investments in Höhe von 4,3 Milliarden Dollar.

Unterdessen erklärte Intel-Chef Pat Gelsinger, dass die aktuellen Halbleiter-Engpässe wohl noch zwei Jahre andauern werden. Die Probleme bei der Fertigungskapazität und der Verfügbarkeit nötiger Maschinen dürften mindestens bis zum Jahr 2024 zu spüren sein, sagte Gelsinger anlässlich der Präsentation des neuen Intel-Zahlenwerks.

Für das Gesamtjahr erwartet der IT-Konzern eine Erholung vor allem am PC-Markt und bestätigte daher seine Umsatzerwartung von 76 Milliarden Dollar. Während Intel seine internen Prognosen für Umsatz und Bruttomarge im ersten Quartal übertraf und von einem "starken Start ins Jahr" sprach, reagierten Analysten enttäuscht.

Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 3,7 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 42,98 Euro (Stand: 29.4.2022, 12:16 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,8 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 6 Prozent im Minus.

Intel will seine Produktionskapazitäten sowohl in den USA als auch in Europa erweitern, um die anhaltend hohe Nachfrage nach Halbleitern zu befriedigen und eine „ausgewogenere, widerstandsfähigere globale Lieferkette“ zu schaffen. Unter anderem errichtet der Konzern in Magdeburg eine Chipfabrik für 17 Milliarden Euro.

Intel ist in den vergangenen Jahren deutlich unter Druck geraten. Kleinere Konkurrenten wie AMD haben technologisch aufgeholt, der Rivale Qualcomm will Intel auch den Platz in Windows-PCs streitig machen. Kunden wie Apple sind abgesprungen. Dazu kommen die zunächst schrumpfenden Gewinnmargen aufgrund der milliardenschweren Investitionen.

Aktie unter Druck

Zwar ist die Intel-Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 13 weiterhin eher günstig bewertet. Anlegerinnen und Anleger, die an einem Einstieg interessiert sind, müssen allerdings wie schon in den letzten Jahren mit schwankenden Kursen rechnen.

Einen Überblick über die Halbleiter-Branche bietet das ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

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