In Magdeburg will Intel eigene Prozessoren bauen und als Auftragsfertiger aktiv sein. / Foto: Unternehmen

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Intel baut Chipfabriken für 17 Milliarden Euro in Magdeburg

Der US-Halbleiterkonzern Intel will in Magdeburg zwei neue Chipfabriken für 17 Milliarden Euro bauen. Das Projekt soll tausende Jobs in Sachsen-Anhalt schaffen. Auch weitere neue Werke in Europa sind geplant.

Magdeburg hatte sich in der Ausschreibung unter anderem gegen Dresden durchgesetzt, das lange als Standort-Favorit galt. Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts sei "ein idealer Platz", erklärte Intel-Chef Pat Gelsinger nun. Man werde in Magdeburg "zwei brandneue, einzigartige Halbleiterfabriken" errichten. Die Werke wären die ersten Produktionsstätten ihrer Art in der EU.

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Spätestens im Frühjahr 2023 sollen die Bauarbeiten beginnen. Der Produktionsstart ist für 2027 vorgesehen. Mehrere tausend Arbeitsplätze sollen durch die Ansiedlung bei Intel und Zulieferern entstehen.

Für die kommenden Jahre sind bis zu sechs weitere Intel-Fabriken in Europa geplant. Alle neuen europäischen Standorte sollen mit erneuerbarer Energie versorgt werden.

Intel will in Magdeburg zum einen Prozessoren und Grafikchips der eigenen Marke herstellen. Zum anderen plant der Konzern im Rahmen seines neuen Geschäftszweigs Intel Foundry Services (IFS), auch als Auftragsfertiger für Drittkunden tätig zu sein. Intel möchte durch den Aufbau neuer Werke in Europa und den USA die Lehre aus der aktuellen Chipkrise ziehen und unabhängiger von Asien werden.

Konkurrenz für andere Auftragsfertiger

Neben Magdeburg will der US-Konzern ein neues Forschungszentrum in Frankreich errichten sowie in Irland in den Ausbau seines bislang einzigen Europa-Werks investieren. Dort möchte sich Intel besonders auf Dienstleistungen für andere Unternehmen konzentrieren und den asiatischen Auftragsfertigern TSMC und Samsung mehr Konkurrenz machen.

In Italien, Polen und Spanien sollen zudem noch nicht näher spezifizierte Projekte umgesetzt werden. Insgesamt sollen in Europa zunächst 33 Milliarden Euro investiert werden.

Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,4 Prozent im Plus und kostet 41,50 Euro (Stand: 16.3.2022, 8:59 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 3,8 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 23,4 Prozent an Wert verloren.

Intel leidet unter zunehmendem Konkurrenzdruck, die Aktie des weltgrößten Chipherstellers ist – auch wegen von Intel selbst verschuldeter Problemen – kein Selbstläufer mehr. ECOreporter sieht in ihr absehbar ein Investment mit Risiko. Bis die neuen Fertigungskapazitäten und das Auftragsfertiger-Geschäft aufgebaut sind, werden noch Jahre vergehen. Anlegerinnen und Anleger, die jetzt einsteigen möchten, müssen großes Vertrauen in Intels Strategie setzen. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 13 ist die Aktie immerhin moderat bewertet.

Einen Überblick über die Halbleiter-Branche bietet das ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

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