Intel wird aufgrund umfangreicher Investitionen vorerst weniger Gewinn machen. / Foto: Unternehmen

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Intel rechnet mit niedrigeren Margen – Kooperation für Milliarden-Zukauf?

Der US-Chipkonzern Intel geht wegen anhaltend hoher Investitionen davon aus, dass seine Margen zunächst schrumpfen oder stagnieren werden. Der weltgrößte Halbleiterhersteller baut inmitten der Chipkrise aktuell seine Fertigungskapazitäten global deutlich aus, auch um unabhängiger von Asien zu werden und künftig seine Dienste als Auftragsfertiger anzubieten.

Gleichzeitig zeigt der Konzern Interesse an einer Kooperation für eine Übernahme. Für den Kauf eines britischen Konkurrenten wäre Intel demnach bereit, ein Konsortium mit anderen Herstellern zu bilden.

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Die Bruttomarge werde dieses Jahr von fast 58 Prozent auf 52 Prozent fallen und in den kommenden zwei Jahren zwischen 51 und 53 Prozent liegen, gab Intel auf seinem Investorentag bekannt. Ab 2025 soll es dann wieder aufwärts gehen.

Aktuell liegt der Fokus auf der weltweiten Kapazitätserweiterung: So zieht der US-Konzern ein Mega-Fabrikareal in Ohio hoch, was zunächst 20 Milliarden Dollar kostet, und kauft den israelischen Chiphersteller Tower Semiconductor für 5,4 Milliarden Dollar. Weitere milliardenschwere Investitionen sind in Europa geplant, wo Intel derzeit nach einem geeigneten Standort für eine Chipfabrik sucht. Deutschland werden gute Chancen auf den Zuschlag zugeschrieben. Firmenchef Pat Gelsinger will die Entscheidung bald verkünden.

Konsortium für Arm-Übernahme?

Zugleich machte Gelsinger sein Interesse öffentlich, sich an einem Konsortium zur Übernahme des Chip-Designers Arm zu beteiligen. Nach langem Ringen mit den Wettbewerbsbehörden war der 80 Milliarden Dollar schwere Verkauf von Arm an Nvidia in der vergangenen Woche geplatzt. Laut Gelsinger hatte es die Konsortiumsgespräche bereits vor dem Interesse von Nvidia gegeben.

Arm entwickelt Hauptprozessoren, sogenannte CPUs. In diesem Bereich ist Intel Weltmarktführer. Allerdings gelten die Arm-CPUs als Intel teilweise überlegen, insbesondere beim Energieverbrauch. Daher basieren mittlerweile praktisch alle Smartphone-Chips auf Arm-Technologie. Intel verlor etwa Apple als Kunden, weil der iPhone-Konzern seine CPUs künftig selbst herstellt – auf Basis von als Lizenz erworbener Arm-Technologie. Nvidia wäre bei einer geglückten Übernahme zu einem ernsthaften Konkurrenten für Intel geworden.

Im laufenden Jahr sollen die Umsätze von Intel leicht um 1,7 Prozent auf 76 Milliarden Dollar zulegen. Bis 2026 soll das Plus auf 10 bis 12 Prozent klettern.

Die Intel-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell 41,80 Euro, sie ist damit zum Vortag praktisch unbewegt (Stand: 18.2.2022, 11:04 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 14,3 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 18,5 Prozent im Minus.

ECOreporter traut Intel in den nächsten Jahren eine positive Entwicklung zu. Aber: Die Konkurrenz des weltgrößten Chipherstellers hat – auch wegen von Intel selbst verschuldeter Probleme – aufgeholt. Die Intel-Aktie ist daher absehbar ein Investment mit Risiko, mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 15 allerdings moderat bewertet.

Einen Überblick über die Halbleiter-Branche bietet das ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

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