Intel will von der EU-Kommission Zinsen für eine für ungültig erklärte Strafe. / Foto: Unternehmen

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Intel verklagt EU-Kommission auf mehr als halbe Milliarde Euro

Der US-Halbleiterhersteller und ECOreporter-Aktien-Favorit Intel fordert von der EU-Kommission mehr als eine halbe Milliarde Euro. Dabei geht es um Schadenersatz für eine laut dem Gericht der EU zu Unrecht verhängte Wettbewerbsstrafe, wie aus einem am Montag veröffentlichten Eintrag im EU-Amtsblatt hervorgeht.

Im Januar hatte das Gericht der EU eine Strafe aus dem Jahr 2009 von 1,06 Milliarden Euro zulasten von Intel für nichtig erklärt (Rechtssache T-286/09). Der Konzern hatte die Geldstrafe vorläufig gezahlt und im Februar dieses Jahres zurückbekommen. Nun fordert er Verzugszinsen in Höhe von 593 Millionen Euro auf den Betrag.

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Dem Unternehmen war von der EU-Kommission vorgeworfen worden, dass es versucht habe, Konkurrenten rechtswidrig aus dem Markt zu drängen. Konkret soll Intel den Computerherstellern Dell, Hewlett-Packard und Lenovo Rabatte gewährt haben, um dadurch den Rivalen Advanced Micro Devices (AMD) zu behindern.

Das Gericht hatte allerdings geurteilt, dass die Kommission bei ihrem Urteil Intels Einwände nicht ausreichend geprüft habe. Eingereicht wurde die Klage von Intel auf Schadenersatz bereits Ende April, wie aus den Unterlagen hervorgeht.

Aktie schwankt weiter stark

Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 35,56 Euro (Stand: 21.6.2022, 10:19 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 9 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich hat sie 23,4 Prozent verloren.

ECOreporter sieht in der Intel-Aktie schon länger ein Investment mit Risiko: Der Konzern ist noch immer klar der größte Chiphersteller der Welt, andere Wettbewerber setzen ihn jedoch zusehends unter Druck und haben technologisch aufgeholt. Zuletzt enttäuschte Intel mit seinem Ausblick, die Aktie erreichte in der vergangenen Woche ein neues Jahrestief. 

Gleichzeitig baut Intel aktuell seine Produktionskapazitäten deutlich aus. So will der Konzern in Magdeburg zwei Fabriken errichten, sowohl für die eigene Fertigung als auch für die Chip-Produktion im Auftrag anderer Unternehmen. Wer auf die Intel-Strategie vertraut, für den könnte sich ein Kauf bei einem aktuell günstigen erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 lohnen. Anlegerinnen und Anleger, die jetzt in die Aktie einsteigen, sollten jedoch darauf gefasst sein, eine längere Phase weiterer starker Kursschwankungen aussitzen zu müssen.

Einen Überblick über die Halbleiter-Branche bietet das ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

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