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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Jinko Solar enttäuscht trotz Umsatz-Verdoppelung – Aktie stürzt ab
Der chinesische Solarmodulhersteller Jinko Solar hat mit seinen Zahlen für 2022 am Finanzmarkt für Enttäuschung gesorgt. Ein Gewinneinbruch und schwache Margen machten den deutlich gestiegenen Umsatz zur Nebensache.
Vorläufigen Zahlen zufolge sank der Nettogewinn um 7,7 Prozent auf 96,4 Millionen US-Dollar, die Bruttomarge ging von 16,3 Prozent auf 14,8 Prozent zurück. Grund hierfür war laut Jinko Solar ein deutlicher Anstieg des Siliziumpreises. Den Umsatz konnte der Konzern mit einem Plus von rund 105 Prozent auf 12 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln.
Das deutliche Umsatzplus lag an einem starken Anstieg bei den Verkäufen. Insgesamt lieferte Jinko Solar demnach im vergangenen Jahr Solarmodule im Umfang von 44,52 Gigawatt sowie Solarzellen und Wafer mit 2,06 Gigawatt aus. Damit stieg das Liefervolumen um 85 Prozent. Wie schätzt ECOreporter die Aktie ein – auch in puncto Nachhaltigkeit?
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2022 sei "ein Jahr der großen Herausforderungen gewesen", wie Jinko Solar-Chef Xiande Li erklärte. Zwar habe die durch Russlands Angriff auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise zu einem raschen Anstieg der Preise für konventionelle Energie geführt, wovon die Photovoltaik letztendlich profitierte. Jinko Solar hätte sich im vergangenen Jahr aber auch hohen Rohstoffpreisen besonders für Silizium und erheblichen Lieferschwierigkeiten gegenübergesehen.
Wie nachhaltig ist die Aktie?
In Reaktion auf die neuen Zahlen verlor die Jinko Solar-Aktie an der Börse New York am Freitag 13 Prozent. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 45,52 Euro und ist damit zum Freitag weitere 1,1 Prozent im Minus (Stand 13.3.2023, 10:31 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 8,4 Prozent verloren, im Jahresvergleich ist sie 28,1 Prozent im Plus.
Schwache Margen bei hohem Umsatz sind bei Jinko Solar seit jeher ein Kernproblem. Insbesondere Profiinvestoren sind derzeit nicht gewillt, darüber hinwegzusehen, trotz eigentlich starker Aussichten auf dem Solarmarkt.
Das schwerwiegendste Problem beim weltgrößten Solarmodulhersteller ist aber aus Sicht von ECOreporter die Nachhaltigkeit. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, in seiner Produktion Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter einzusetzen. Jinko Solar weist dies zurück. Eine detaillierte Betrachtung des Falls finden Sie hier: Zwangsarbeit in China für Solarzellen? Die Hintergründe. In den USA trat im Juni 2022 ein Gesetz in Kraft, das den Import von Produkten aus der Provinz Xinjiang verbietet.
Darüber hinaus sind Investments in der Diktatur China generell kritisch zu sehen. Lesen Sie hierzu die ECOreporter-Analyse Können chinesische Aktien nachhaltige Geldanlagen sein? Auch die Haltung Chinas zum Ukraine-Krieg gerät zunehmend in die Kritik. Jinko Solar spricht im eigenen Geschäftsbericht auch nicht vom Krieg in der Ukraine oder einem Angriff Russlands, sondern von einem "Russland-Ukraine-Konflikt". ECOreporter rät vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit von einem Einstieg in die Jinko Solar-Aktie ab.
Welche Solaraktien derzeit attraktiv sind, erfahren Sie in unserem Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
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