Jinko Solar kämpft mit „sehr schwierigen Marktbedingungen“. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Meldungen

Jinko Solar: Umsatz übertrifft Erwartungen, Margen bleiben niedrig

Der chinesische Solarkonzern Jinko Solar hat im zweiten Quartal 2021 im Jahresvergleich wie erwartet einen Umsatzrückgang verzeichnet – er fiel aber geringer aus als befürchtet. Das große Problem des Weltmarktführers bei Solarmodulen bleibt die Profitabilität.

Der Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal bedeutet zum Vorjahr einen Rückgang von 6,2 Prozent, wie das Unternehmen mitteilt. Damit traf Jinko Solar die eigene Prognose und lag leicht über den Markterwartungen.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Bei den Modulauslieferungen dagegen verfehlte der Konzern mit 3,98 Gigawatt die angepeilten 4,0 bis 4,2 Gigawatt knapp. Inklusive Zellen und Wafern betrug das Volumen der Auslieferungen 5,2 Gigawatt. Das sind 16,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Größtes Problem bei Jinko Solar bleiben nach Einschätzung von Analysten die niedrigen Margen. Die Bruttomarge sank zum Vorjahr um 0,8 Prozent auf 17,1 Prozent, die operative Marge ging um 0,6 Prozent auf 4,5 Prozent zurück. Unter dem Strich verdiente Jinko von April bis Juni 166,89 Millionen Yuan (25,85 Millionen US-Dollar) im Vergleich zu knapp 345 Millionen Yuan im Vorjahr. Das verwässerte Ergebnis je Aktie lag bei umgerechnet 0,21 US-Dollar. Allerdings hatten manche Beobachter sogar mit einem Verlust gerechnet.

Ausblick enttäuscht

Für Enttäuschung sorgte der Ausblick des Konzerns: Im dritten Quartal peilt Jinko Solar nun einen Umsatz zwischen 1,24 und 1,37 Milliarden Dollar an. Am Markt war ein Ziel von 1,6 Milliarden Dollar erwartet worden. Die gesamten Auslieferungen sollen zwischen 5,0 und 5,5 Gigawatt liegen, die Bruttomarge wird bei 12 bis 15 Prozent erwartet.

In einem Statement erklärte Xiande Li, Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer von Jinko Solar, das Unternehmen kämpfe weiterhin mit „sehr schwierigen Marktbedingungen“. Immerhin seien die Preise entlang der Lieferkette zwar weiterhin hoch, aber „relativ stabil“. Zudem steige die Nachfrage nach Modulen allmählich wieder, und das Produktionsvolumen des Konzerns sei im dritten Quartal im Vergleich zum Vormonat "deutlich gestiegen".

Die Jinko Solar-Aktie hatte sich in den vergangenen Wochen stark bewegt gezeigt, reagierte auf die Veröffentlichung der neuen Zahlen aber kaum. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 39,84 Euro und ist mit einem Minus von 0,1 Prozent zum Vortag nahezu unbewegt (Stand: 17.9.2021, 9:09 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 7,4 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 98,9 Prozent an Wert gewonnen.

Die Gewinnmargen bei Jinko Solar schwankten in den letzten Jahren genauso stark wie der Aktienkurs. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von knapp 24 ist die Aktie angesichts der unklaren Unternehmenswicklung daher eher hoch bewertet. ECOreporter rät aktuell von einem Einstieg ab. Nachhaltige Anlegerinnen und Anleger sollten zudem Berichte über mögliche Zwangsarbeit in China für die Solarindustrie beachten. Genaueres lesen Sie hier:  Zwangsarbeit in China für Solarzellen? Die Hintergründe – und was Wacker Chemie sagt.

Jinko Solar ADR:

Verwandte Artikel

18.08.21
 >
13.07.21
 >
28.06.21
 >
23.06.21
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x