Europas größter Kartonhersteller Mayr-Melnhof erwartet ein schwieriges Geschäftsjahr 2023. / Foto: Unternehmen

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Kartonhersteller Mayr-Melnhof: Erwarteter Gewinneinbruch, 2023 wird "Übergangsjahr"

Der österreichische Kartonproduzent Mayr-Melnhof hat wie bereits prognostiziert im ersten Quartal 2023 einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnen müssen. Auch für das Gesamtjahr sind die Aussichten verhalten, eine echte Verbesserung der Geschäfte erwartet der ECOreporter-Aktien-Favorit vorerst nicht.

"Wie erwartet verzeichnete die MM Gruppe im ersten Quartal 2023 in der Division MM Board & Paper vor dem Hintergrund des langsamen Abbaus hoher Lagerbestände bei Kunden sowie inflationsbedingt gedämpfter Nachfrage einen verhaltenen Start in das Jahr", erklärte Mayr-Melnhof-Chef Peter Oswald. "Neben den geplanten investitionsbedingten Stillständen in den Kartonwerken Frohnleiten und Neuss waren erhebliche marktbedingte Stillstandszeiten notwendig. In der Division MM Packaging zeigte sich die Nachfrage in den ersten Monaten tendenziell schwächer, aber insgesamt noch resilient."

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Der Umsatz des Konzerns wuchs zwischen Januar und März um 5,8 Prozent zum Vorjahr auf 1,2 Milliarden Euro. Der Zuwachs resultierte im Wesentlichen aus der Übernahme des schwedischen Verpackungsherstellers Eson Pac in der Division MM Packaging. Mayr-Melnhof ist in zwei Geschäftsfeldern aktiv: Die Abteilung MM Board & Paper (ehemals MM Karton) stellt unbedruckten, braunen Karton her, die Sparte MM Packaging produziert bedruckbaren weißen Karton für Faltschachten, wie sie etwa für Teebeutel oder auch Tabletten verwendet werden.

Das betriebliche Konzernergebnis sank im ersten Quartal um 44,6 Prozent auf 61,6 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist dem Unternehmen zufolge vor allem auf markt- und umbaubedingte Stillstände in der Division MM Board & Paper und Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 15,5 Millionen Euro in der Packaging-Division zurückzuführen. Die operative Marge des Konzerns lag bei 5,5 Prozent nach 10,5 Prozent im Vorjahr. Der Nettogewinn brach um 56 Prozent auf 34,9 Millionen Euro ein.

2023 wird "Übergangsjahr und Integrationsjahr"

Infolge der anhaltend schwächeren Nachfrage sowie der Umsetzung der Großinvestitionen in den Kartonwerken Frohnleiten, Neuss und Kolicevo in den ersten drei Quartalen erwartet Mayr-Melnhof wie bereits angekündigt in diesem Jahr in der Division Board & Paper einen Rückgang bei Menge und Ergebnis. Bei MM Packaging steht vor allem die Integration von Essentra Packaging im Vordergrund, einem Ende 2022 übernommenen britischen Hersteller von druckempfindlichen Aufreißbändern, Etiketten, Verschlüssen und Siegeln für die Verpackungs- und Etikettierindustrie.

In der Folge werde sich 2023 "einerseits als Übergangsjahr für MM Board & Paper und andererseits als Integrationsjahr für MM Packaging darstellen", so Unternehmenschef Oswald. Der Konzern erwartet daher, deutlich weniger Geld zu verdienen als im Vorjahr. Konkrete Zahlen für den Ausblick nannte das Unternehmen wie schon bei der Präsentation der Jahreszahlen 2022 nicht.

Die Mayr-Melnhof-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 2,1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 148,00 Euro (Stand: 25.4.2023, 11:15 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 0,3 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 14,2 Prozent im Minus.

Aktuell ist die Aktie ein Investment mit Risiko. Die Herausforderungen im laufenden Geschäftsjahr könnten sich auch auf den Börsenkurs auswirken, hinzu kommen Unsicherheiten aufgrund hoher Gaspreise. Obwohl das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 bei eher niedrigen 12 liegt, ist die Aktie daher kein Schnäppchen. Weitere Kursrücksetzer wären keine Überraschung. In den letzten sechs Monaten hat sich die Aktie hauptsächlich seitwärts bewegt.

Mayr-Melnhof ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

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