Der künftige Linde-Chef könnte aus den Reihen der ehemaligen Linde AG stammen. / Foto: Unternehmen

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Linde: Vorstand Lamba gilt als Nachfolger für Konzernchef Angel

Vorstandsmitglied Sanjiv Lamba gilt beim weltgrößten Gasekonzern Linde als Nachfolger des derzeitigen Unternehmenschefs Steve Angel. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Demnach könnte Lamba schon in rund einem Jahr den Chefsessel übernehmen.

Lamba, der bereits vor der Fusion mit Praxair bei der deutschen Linde AG im Vorstand saß, tritt im Januar beim Konzern als Chief Operating Officer (COO) an. "Das nächste Jahr wird für Lamba das entscheidende sein", sagte Linde-Chairman Wolfgang Reitzle dem Blatt. Direkt bestätigen wollte er die Spekulationen um die Neubesetzung auf dem Chefsessel nicht. Das Board werde rechtzeitig über die Nachfolge Angels entscheiden, so Reitzle.

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Dass der langjährige Linde-Manager Lamba das Rennen machen dürfte, sei auch dem Proporz im fusionierten Unternehmen zu verdanken, hieß es weiter. Die neue Linde startete 2018 mit dem Linde-Mann Reitzle als Chairman of the Board und Praxair-Chef Angel als Vorstandschef.

Manche Insider hatten laut "Handelsblatt" damit gerechnet, dass ein Praxair-Manager Angel nachfolgen werde. Die Fusion wird oft als „versteckte Übernahme“ der Linde AG durch den US-Konzern betrachtet – das Unternehmen hat seinen Sitz seitdem im irischen Dublin und wird von den USA aus gelenkt.

Die Chancen Lambas auf den Chefsessel werden intern daher als Hinweis gewertet, dass die Linde-Seite im neuen Konzern eine zentrale Rolle spiele, so das "Handelsblatt". "Wir sind keine amerikanische oder deutsche Firma, sondern eine rein globale", sagte Reitzle. Es spiele keine Rolle mehr, von welcher Seite eine Initiative komme. Nur die Performance interessiere.

Auf Profitabilität getrimmt

Der amtierende Konzernchef Steve Angel zieht unterdessen zufrieden Bilanz: "Wir haben inzwischen zwei Weltklasse-Unternehmen integriert und in Zeiten einer globalen Pandemie eine operative Marge auf Rekordniveau erzielt", sagte der Amerikaner, der den Konzern aus Danbury an der US-Ostküste steuert, dem "Handelsblatt". Der Gewinn werde in diesem Jahr prozentual zweistellig steigen. Auch für 2021 ist Angel zuversichtlich. "Stabile Volumen vorausgesetzt, bin ich zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr beim Ertrag erneut zweistellig zulegen können."

Seit dem Zusammenschluss trimmt Vorstandschef Angel den Konzern auf Profitabilität. Reitzle wollte den früheren Unternehmenschef von Praxair unbedingt als Chef des neuen Konzerns. Er hat dies, so wie das gesamte Fusionsprojekt, damals gegen alle Widerstände durchgeboxt.

Wenn Lamba in den kommenden ein bis zwei Jahren Linde-Chef wird, dürfte Angel Chairman des Boards werden. So wollen es beide Fusionspartner.

Die Linde-Aktie notierte am Mittwoch zum Börsenschluss bei 213 Euro und damit praktisch unverändert zum Vortag. Der Mittwoch war in Deutschland letzter Handelstag des Jahres. Auf Monatssicht ist die Aktie 0,4 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 11,6 Prozent an Wert gewonnen.

Linde ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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