Linde und Daimler wollen Lkw mit flüssigem Wasserstoff betanken. / Foto: Linde

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Linde und Daimler entwickeln Flüssigwasserstoff-Betankung bei minus 253 Grad

Der deutsch-irische Industriegase-Konzern Linde und der deutsche Autobauer Daimler wollen gemeinsam Tankstellen für wasserstoffbetriebene Lkw bauen. Die Unternehmen unterzeichneten eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung einer Flüssigwasserstoff-Betankungstechnik für Brennstoffzellen-Lkw. Diese sollen lange Strecken fahren können, ohne nachzutanken.

Das neue Betankungsverfahren für flüssigen Wasserstoff wird als sLH2-Technologie (subcooled liquid hydrogen) bezeichnet. Dadurch sollen eine höhere Speicherdichte und eine schnellere Betankung als bisher erreicht werden. Indem der Wasserstoff dazu auf minus 253 Grad Celsius heruntergekühlt wird, ist der Speicherdruck mit 16,5 bar deutlich niedriger als beim gasförmigen Wasserstoff mit bis zu 700 bar.

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Die Unternehmen planen die erste Betankung eines Prototyp-Lkw allerdings erst im Jahr 2023. Die Schnittstellen sollen veröffentlicht werden, damit auch andere Unternehmen sich der Initiative anschließen können. Der wasserstoffbetriebene Mercedes-Benz GenH2 Truck soll ebenfalls 2023 in die Kundenerprobung gehen. Der Serienstart ist für die zweite Hälfte des Jahrzehnts geplant.

Die Linde-Aktie steht im Tradegate-Handel aktuell bei 206,50 Euro und damit praktisch unverändert zum Vortag (Stand: 11.12.2020, 8:51 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 6,7 Prozent im Minus, auf ein Jahr gesehen hat sie 12,3 Prozent an Wert gewonnen.

Linde setzt zunehmend auf das Wasserstoff-Geschäft. Mitte November hatte der Konzern angekündigt seine Produktionskapazitäten für Wasserstofftankstellen zu verdreifachen. Im Branchenüberblick Nel, Nikola und Co.: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien erklärt ECOreporter, warum bei der aktuellen Wasserstoff-Euphorie Skepsis angebracht ist.

Linde ist allerdings nicht nur für Geschäfte mit der Zukunft, sondern auch in der Gegenwart breit aufgestellt und hochprofitabel. ECOreporter hat die Linde-Aktie Anfang November zum Kauf empfohlen, seitdem hat der Kurs erneut einen leichten Rücksetzer hinnehmen müssen. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 von 31 ist die Aktie nicht günstig, aber noch moderat bewertet. Anlegerinnen und Anleger sollten die ECOreporter-Hinweise zum Investieren in Krisenzeiten beachten.

Linde ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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