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Manz schreibt rote Zahlen, erwartet 2022 Umsatzsprung
Der Reutlinger Maschinenbauer Manz kommt nicht vom Fleck. Trotz starker Geschäfte im Bereich Elektromobilität ging der Umsatz 2021 im Vergleich zum Vorjahr zurück – schuld daran soll ein Solarprojekt in China sein. Dieses brockte Manz auch einen Verlust vor Zinsen und Steuern ein.
2022 erwartet Manz nun kräftig zu wachsen. Allerdings gibt es Unsicherheiten, die in der Prognose noch nicht mit einberechnet sind.
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Der Konzernumsatz belief sich 2021 auf 227,6 Millionen Euro (Vorjahr: 236,8 Millionen Euro). Die negative Entwicklung war laut Unternehmen wesentlich geprägt durch Umsatzausfälle im Solarbereich. Demnach war es vor Aufstellung des Konzernabschlusses 2021 nicht zu einer Einigung mit dem chinesischen Kunden Chongqing Shenhua Thin Film Solar Technology über den Abschluss eines Solarprojekts gekommen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 18,9 Millionen Euro etwa auf Niveau des Vorjahres (19,4 Millionen Euro). Hieraus resultierte eine EBITDA-Marge von 7,9 Prozent (2020: 8,0 Prozent). Aufgrund der ungewissen Fortführung der Geschäftsbeziehungen mit dem chinesischen Vertragspartner wurden laut Manz 2021 nicht zahlungswirksame Sonderabschreibungen von 21,6 Millionen Euro auf Geschäfts- oder Firmenwerte sowie einen Markennamen vorgenommen.
Negativer Einmaleffekt belastet
Ein Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 15,5 Millionen Euro spiegelt diesen Einmaleffekt wider. Im Vorjahr war ein positives EBIT von 7,2 Millionen Euro verbucht worden. Bereinigt um die Sonderabschreibungen hätte das EBIT Manz zufolge bei 6,1 Millionen Euro gelegen, was einer operativen Marge von 2,6 Prozent entsprochen hätte. Das Ergebnis wäre also auch ohne Sondereffekte zurückgegangen. Endgültige Zahlen und das Nettoergebnis will Manz am 30. März veröffentlichen.
Manz setzt weiterhin vor allem auf sein Elektromobilitätsgeschäft, insbesondere im Bereich Batterien und Energiespeicher. Hier habe eine "rasant steigende Geschäftsdynamik zu attraktiven Folgeaufträgen und sehr erfolgreicher Neukundengewinnung in 2021" geführt, erklärte das Unternehmen. Für 2022 rechne man mit einer "anhaltenden Dynamik auf dem Markt für Elektromobilität", die sich ohne den Sondereffekt der Abschreibungen in China nun auch im Ergebnis bemerkbar machen soll.
Aufgrund der insgesamt positiven Branchenaussichten in den für Manz relevanten Ländern und Märkten geht der Vorstand davon aus, dass der Konzern 2022 wieder profitabel wachsen wird. Inwieweit sich der Krieg in der Ukraine auf die branchenspezifischen Rahmenbedingungen im Jahr 2022 auswirken wird, sei derzeit aufgrund erheblicher Unsicherheiten und der hohen Dynamik aber nicht verlässlich abschätzbar.
Der Manz-Vorstand erwartet eine Steigerung des Umsatzes im mittleren zweistelligen Prozentbereich gegenüber 2021, eine EBITDA-Marge im mittleren bis oberen positiven einstelligen Prozentbereich sowie eine EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren positiven einstelligen Prozentbereich. Eine Einigung mit dem chinesischen Vertragspartner über den Abschluss des chinesischen Solarprojekts ist in dieser Prognose noch nicht enthalten.
Die Manz-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell 4,9 Prozent im Minus zum Vortag (Stand: 10.3.2022, 10:26 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 12,9 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 3,5 Prozent an Wert verloren.
Es bleibt dabei: Manz kann die seit Jahren andauernde Ergebniskrise nicht hinter sich lassen. Die Aktie bleibt für ECOreporter ein riskantes Investment und ist derzeit zudem sehr hoch bewertet.
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