Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Meyer Burger schreibt weiter rote Zahlen und plant Kapitalerhöhung
Der Schweizer Solarmodulhersteller Meyer Burger bleibt auch im ersten Halbjahr 2022 in der Verlustzone. Zur Überbrückung von Produktionsengpässen fasst das Unternehmen eine Kapitalerhöhung im Umfang von 250 Millionen Schweizer Franken ins Auge – diese könnte den schnelleren Ausbau der Produktion finanzieren.
Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 56,7 Millionen Franken (59 Millionen Euro) gegenüber lediglich 18 Millionen Franken im "Transformationsjahr" 2021. Der Betriebsverlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank hingegen kaum. Nach 30,9 Millionen Franken im Vorjahr betrug das Defizit in der ersten Jahreshälfte 2022 noch immer 24,4 Millionen Franken (25 Millionen Euro).
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Unter dem Strich lag der Halbjahresverlust bei 41 Millionen Franken (42 Millionen Euro). Dies ist deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum, als der Fehlbetrag 37,2 Millionen Franken betragen hatte.
Zugleich vermeldete Meyer Burger einen neuen Auftrag. Das auf Projekte für Erneuerbare Energien spezialisierte US-Unternehmen D. E. Shaw Renewable Investments (DESRI) bestellte demnach Solarmodule in einem Umfang von 3,75 bis 5 Gigawatt.
Auch will Meyer Burger den Ausbau der Produktionskapazitäten deutlich beschleunigen. Bis Mitte 2024 soll eine Nennkapazität von rund 3 Gigawatt erreicht werden.
Kapitalerhöhung zur Wachstumsfinanzierung?
Für die Finanzierung der Pläne fasst das Unternehmen Kapitalmaßnahmen ins Auge. Möglich sei etwa eine Kapitalerhöhung in der Größenordnung von rund 250 Millionen Franken, wie das Management erklärte. Die Beschaffung des frischen Kapitals soll "in den nächsten Monaten" lanciert werden. Weitere Details dazu sollen Anlegerinnen und Anleger im Rahmen einer Einladung zu einer außerordentlichen Generalversammlung erhalten.
Seit der Neuausrichtung im Sommer 2020 stellt der vormalige Solarzulieferer Meyer Burger seine eigenen Solarzellen und -module her. Im Umbaujahr 2021 setzte der Konzern mit knapp 40 Millionen Franken weniger als die Hälfte des Vorjahresvolumens um. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 100,5 Millionen Franken.
Die Meyer Burger-Aktie ist nach Veröffentlichung der neuen Zahlen am Handelsplatz Lang & Schwarz aktuell 2,6 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 0,58 Euro (Stand: 18.8.2022, 9:56 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 33,9 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 61,2 Prozent an Wert gewonnen.
ECOreporter schätzt die Aktie weiterhin als sehr riskantes Investment ein. Wegen Lieferschwierigkeiten musste Meyer Burger seine Produktionsziele für 2022 und 2023 bereits wieder senken (mehr dazu können Sie hier lesen). Ob die Neuausrichtung gelingen wird, ist noch unklar – der Konkurrenzdruck durch günstige Solarmodule aus China ist hoch.
Lesen Sie auch das ECOreporter-Interview mit Meyer Burger-Chef Gunter Erfurt. Einen Überblick über den Solarsektor gibt das ECOreporter-Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
Die Meyer Burger-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien nach wie vor in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX