Windpark in Indien: Das Land ist mittlerweile der viertgrößte Windmarkt der Welt. / Foto: Siemens Gamesa

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Wer profitiert vom neuen Windkraft-Boom in Indien?

2017 war der Windkraftzubau im weltweit viertgrößten Windmarkt Indien eingebrochen. Grund war der Umstieg von festen Einspeisevergütungen auf Ausschreibungsverfahren, die zu deutlichen niedrigeren Vergütungen für Windstrom führten. Inzwischen haben sich die großen Marktteilnehmer an die neuen Bedingungen angepasst.

Ab 2020 gehen verschiedene Experten wieder von einem Windkraftzubau in Indien von über 5 Gigawatt (GW) pro Jahr aus. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2018 ca. 2,4 GW Windkraftleistung neu zugebaut. Mehrere europäische Anlagenhersteller haben in den letzten Monaten bereits Großaufträge aus Indien erhalten.

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Mit dem niedrigeren Einspeisetarif erhöht sich der Wettbewerbsdruck. Hier sind die großen Windradhersteller mit ihren neu entwickelten, effizienten Turbinen im Vorteil. Mit einem Marktanteil an der bislang installierten Windkraftleistung von ca. einem Drittel (ca. 12 GW) ist der indische Hersteller Suzlon Marktführer in seinem Heimatmarkt. Siemens Gamesa kommt auf 5,3 GW, Vestas auf 2,3 GW (Stand März 2018).

Im Jahr 2017/2018 (1. April 2017 bis 31. März 2018) betrugen nach Angaben von GTAI, die auf Zahlen der Indian Wind Turbine Manufacturers Association zurückgreift, die Marktanteile für Suzlon 35 Prozent, für Siemens Gamesa 31 Prozent, Vestas 10 Prozent und Nordex 1 Prozent.

Großaufträge für europäische Anlagenhersteller

Aber seitdem haben die großen europäischen Hersteller großvolumige Aufträge für neue Windparkprojekte in Indien erhalten. ECOreporter hat darüber mehrfach berichtet. In den letzten zwei Monaten hat Nordex einen 300-MW-Auftrag, Vestas eine 101-MW-Bestellung und Siemens Gamesa einen Großauftrag über 537 MW erhalten. Im November hatte auch Senvion einen Auftrag aus Indien über 300 MW vermeldet. 

Auch die Windkraftanlagen der europäischen Hersteller für den indischen Markt werden fast ausschließlich in Indien gefertigt. Ausnahme bilden nach Angaben von GTAI die elektronischen Komponenten. Laut GTAI spielen Importe von Windkraftanlagen keine Rolle, weil zum einen der Transport schwierig ist und zum anderen die indische Regierung die heimische Industrie mit Zöllen schützt.

Indien plant Einstieg in Offshore-Windenergie

Ein großes Problem für den zukünftigen Windkraftausbau in Indien ist der Netzausbau, der bislang nur zögerlich vorankommt. Er ist notwendig, um den Windstrom von den Windkraft-Regionen auf das ganze Land zu verteilen. Unter anderem deswegen plant die indische Regierung perspektivisch auch Windenergieanlagen auf See. Nach Angaben von GTAI hat das indische Erneuerbare-Energien-Ministerium Im April 2018 Firmen zur Interessensbekundung für Indiens erstes 1-GW-Offshore-Projekt aufgefordert. Es meldeten sich den Angaben nach 35 Bewerber, darunter Suzlon, Siemens Gamesa, Vestas und Senvion. Die Ausschreibung soll noch 2019 erfolgen.

Vestas Wind Systems A/S:  

Siemens Gamesa Renewable Energy S.A:

Nordex SE:

Senvion S.A.:

Suzlon Energy Ltd.: ISIN US86960A1043 / WKN A0NJ7L

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