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Nordex: Mehr Umsatz, mehr Verlust – Unternehmen sieht sich auf Kurs
Dem deutschen Windanlagenbauer Nordex ist es trotz der Belastungen durch die Corona-Krise 2020 gelungen, weiter zu wachsen. Dasd Unternehmen hat seine Produktionskapazitäten auf rund 6 Gigawatt (GW) erhöht, Installationen und den Konzernumsatz gleichermaßen gesteigert, wie die Hamburger am heutigen Dienstag mitteilten. Gleichzeitig erhöhte sich allerdings auch der Nettoverlust, die Marge gab deutlich nach. Wie attraktiv ist die Aktie?
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Der Konzernumsatz stieg im letzten Jahr kräftig um 41,6 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro (2019: 3,3 Milliarden Euro). Die operative Ergebnis-Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) lag mit 2,0 Prozent auf dem erwarteten Niveau, jedoch deutlich unter dem bereits niedrigen Niveau des Vorjahres (2019: 3,8 Prozent).
Gleichzeitig rutschte das Unternehmen noch tiefer in die roten Zahlen. Nach einem Minus von 72,6 Millionen Euro im Vorjahr meldet Nordex für 2020 nun einen Verlust von 129,7 Millionen Euro. Auch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank deutlich um 24 Prozent auf 94 Millionen Euro. Wie das Unternehmen erklärte, kam es durch die Pandemie immer wieder zu Störungen der Projektabwicklung.
Die Auftragslage erreichte nach einem massiven Einbruch im ersten Halbjahr 2020 letztlich mit 5,3 Milliarden Euro in etwa das Niveau des Vorjahres (5,5 Milliarden Euro). Nordex installierte im letzten Jahr 1492 Windenergieanlagen in 23 Ländern (2019: 938 Anlagen in 21 Ländern) mit einer Gesamtleistung von 5,5 GW (2019: 3,1 GW).
Harte Konkurrenz
Für 2021 rechnet Nordex mit einem Anstieg bei Umsatz und Ergebnis. So wird von einem Konzernumsatz von 4,7 bis 5,2 Milliarden Euro ausgegangen. Bei der EBITDA-Marge strebt das Unternehmen eine Bandbreite von 4,0 bis 5,5 Prozent an, die sich im Laufe des Jahres schrittweise erhöhen soll. Grund hierfür ist laut Nordex, dass margenschwache Projekte auslaufen und der Anteil an Projekten mit der profitableren Delta4000-Plattform sukzessive zunimmt. Zudem setzt das Unternehmen auf eine deutliche Besserung bei der Corona-Lage.
2020 hat die Nordex Group ein umfassendes Unternehmensprogramm zur Steigerung der Effizienz und Profitabilität gestartet. Zentral dabei sind laut Unternehmen der Ausbau der Produktionskapazitäten in Indien auf 4 GW sowie die Weiterentwicklung der Lieferkette.
An der Börse kamen die Nordex-Zahlen, die weitgehend im Rahmen der Erwartungen lagen, gut an. Aktuell ist die Aktie im Tradegate-Handel 1,7 Prozent im Plus und steht bei 23,34 Euro (23.3.2021, 9:26 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich notiert sie 292,5 Prozent im Plus – vor einem Jahr erreichte die Aktie ihren Tiefpunkt während des Corona-Crashs.
ECOreporter bleibt weiterhin skeptisch bei der Nordex-Aktie. Das Unternehmen kämpfte bereits vor der Pandemie mit Verlusten und niedrigen Margen. Ob es dem Konzern nach der Corona-Krise gelingen wird, schwarze Zahlen zu schreiben, ist offen – zumal Nordex ein vergleichsweise kleiner Wettbewerber am Markt mit erheblicher Konkurrenz ist.
Zum Vergleich: Auch der dänische Windanlagenbauer Vestas hatte 2020 mit Einschränkungen zu kämpfen, auch hier sank die EBITDA-Marge: von 12,8 auf 9,4 Prozent. Nordex rechnet also damit, dass die Marge im günstigsten Fall auf knapp über die Hälfte der Marge eines Konkurrenten in Krisenzeiten steigt.
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