Nordex verringert Verlust und erhält mehr Aufträge

Nordex hat in den ersten neun Monaten 2023 seinen Auftragseingang steigern können und weniger Verlust gemacht, bleibt aber auch operativ in den roten Zahlen. Wie bewertet ECOreporter die Aktie?

In den ersten neun Monaten steigerte das Unternehmen seinen Auftragseingang ohne den Servicebereich um 10,6 Prozent auf 4,9 Gigawatt (GW). Damit übertraf Nordex das schwache Vorjahresniveau von 4,4 GW. Der Umsatz stieg in den ersten drei Quartalen um knapp 16 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.

Weiter hohe Verluste

Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bleibt Nordex in den roten Zahlen, mit 67 Millionen Euro fällt der Fehlbetrag aber deutlich niedriger aus als die 200 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Der Nettoverlust verringerte sich von 372 auf 334 Millionen Euro.

Im dritten Quartal fiel ein positives EBITDA von 48 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum hatte hier ein Verlust von 27 Millionen Euro zu Buche gestanden. Wie schon im zweiten Quartal wurden damit im dritten Quartal im Tagesgeschäft schwarze Zahlen geschrieben.

Der Ausbau der Windenergie in Deutschland nehme aktuell "spürbar Fahrt auf", wie Nordex in seinem Quartalsbericht schreibt. Laut Bundesverband Windenergie (BWE) sei das Volumen der Ausschreibungen im bisherigen Jahresverlauf mit 4,4 GW das höchste seit Beginn des Ausschreibungsmodells gewesen.

An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält der Nordex-Vorstand fest. Er rechnet mit einem Umsatz zwischen 5,6 und 6,1 Milliarden Euro und einer EBITDA-Marge zwischen minus 2 und plus 3 Prozent. Das heißt, dass der Konzern auch auf operativer Ebene weiter rote Zahlen für möglich hält.

ECOreporter rät vom Einstieg ab

Die Nordex-Aktie konnte heute nach Präsentation der Zahlen im frühen Handel zunächst zulegen, drehte dann aber ins Minus. Aktuell notiert sie im Xetra-Handel 0,5 Prozent schwächer zum Vortag bei 11,06 Euro (14.11.2023, 10:26 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 14,2 Prozent an Wert gewonnen, auf Jahressicht ist sie 6,9 Prozent im Plus.

ECOreporter rät vom Einstieg in die Nordex-Aktie unverändert ab. Die Verluste bleiben hoch, die operative Marge für das Gesamtjahr könnte weiterhin negativ ausfallen. Zwar kämpft die gesamte Branche der Windturbinenbauer mit Problemen. Der Nordex-Konkurrent Vestas rechnet aber nach seiner aktuellen Prognose bereits nicht mehr mit einem negativen operativen Ergebnis. Im dritten Quartal stiegen zudem zwar die Bestellungen bei Nordex, aber die Verkaufspreise für Turbinen sanken.

Nordex ist auch ein beliebtes Ziel von Spekulanten, die auf sinkende Kurse wetten. Mehr dazu erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Encavis, Varta, Nordex, Beyond Meat, SMA Solar – hier wetten Shortseller auf fallende Kurse.

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Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655