Orsted ist Weltmarktführer bei Windparks auf hoher See. Ein sehr nachhaltiges, in den letzten Jahren aber auch schwieriges Geschäft. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Orsted schaltet letztes Kohlekraftwerk ab

Der dänische Erneuerbare-Energien-Konzern Ørsted nimmt sein letztes Kohlekraftwerk vom Netz. Die Anlage in Esbjerg war vor Jahren bereits abgeschaltet worden, das teilstaatliche Unternehmen musste sie im Oktober 2022 in der Energiekrise aber auf Anordnung der Regierung wieder in Betrieb nehmen.

„Die Schließung des letzten unserer Kohlekraftwerke markiert das Ende eines Kapitels unserer grünen Transformation“, erläutert Ole Thomsen, Leiter des Bioenergiegeschäfts von Ørsted. „Die dänischen Behörden haben uns angewiesen, den Betrieb im Kraftwerk Esbjerg bis zum 31. August fortzusetzen, um die Sicherheit der Stromversorgung zu gewährleisten. Natürlich haben wir die Anordnung befolgt, aber wir glauben, dass wir als Gesellschaft die Nutzung von Gas, Öl und Kohle so schnell wie möglich auslaufen lassen müssen, und mit der Schließung des Kraftwerks sind wir auf dem besten Weg, das erste große Energieunternehmen zu werden, das seine Energieproduktion vollständig von fossilen Brennstoffen auf Erneuerbare Energien umstellt.“

99 Prozent grüne Energie

Ørsted erzeugt seine Energie fast ausschließlich mit Wind- und Solarparks. Der Konzern, einst ähnlich klimaschädlich wie etwa in Deutschland RWE, hat schon vor Jahrzehnten begonnen, sich grüner auszurichten. Von 2006 bis 2023 reduzierte Ørsted seine Emissionsintensität um 92 Prozent. Einige seiner Kohlekraftwerke rüstete das Unternehmen zu Biomasseanlagen um.

Im nächsten Jahr will Ørsted 99 Prozent seiner Energie aus regenerativen Quellen gewinnen. Der Konzern nutzt noch vereinzelt Kohle als Reservebrennstoff, um etwa in Holzpelletkraftwerken Versorgungslücken zu verhindern, wenn Pelletsilos saniert werden.

Wie attraktiv ist die Ørsted-Aktie?

Die Ørsted-Aktie hat zwischen Anfang 2021 und Ende 2023 stark an Wert verloren, weil das Kerngeschäft des Konzerns – der Bau von großen Windparks auf dem Meer – aufgrund von Lieferengpässen, stark gestiegenen Kosten und teils schwierigen Genehmigungsverfahren deutlich unrentabler geworden ist. Ørsted schrieb zuletzt aber wieder schwarze Zahlen.

In diesem Jahr bewegt sich die Aktie überwiegend seitwärts. Auf drei Monate gesehen hat sie 2 Prozent verloren, auf fünf Jahre notiert sie 40 Prozent im Minus. Aktuell steht der Kurs im Tradegate-Handel bei 52,54 Euro (30.8.2024, 9:02 Uhr) und ist damit im Wochenvergleich 5 Prozent im Plus.

Wie ECOreporter die Aktie aktuell einschätzt, erfahren Sie hier.

Lesen Sie auch den zweiteiligen ECOreporter-Windaktien-Überblick.

Ørsted A/S: ISIN DK0060094928 / WKN A0NBLH

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