Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Pacifico Renewables schafft Sprung in die schwarzen Zahlen

Der Grünstromproduzent Pacifico Renewables Yield AG aus Grünwald bei München hat 2021 erstmals einen Gewinn eingefahren. Dabei profitierte das Unternehmen von gestiegenen Strompreisen. Auch Umsatz und Stromertrag legten zu.

Demnach stiegen die Umsatzerlöse um fast 35 Prozent auf 21,9 Millionen Euro (2020: 14,9 Millionen Euro). Die Gesamtleistung aller Anlagen des Unternehmens betrug zum 31. Dezember 2021 166 Megawatt (MW). Durch fünf Zukäufe wuchs die Leistung um knapp 100 MW an.

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Die Stromproduktion konnte um 51 Prozent auf 124 Gigwattstunden (GWh) gesteigert werden. Unter dem Strich stand 2021 insbesondere dank gestiegener Abnahmepreise für grüne Energie ein Nettogewinn von 0,6 Millionen Euro und Gewinn je Aktie von 0,17 Euro.

"Unser Fokus auf Wachstum, gepaart mit unserer strikten Finanzdisziplin, hat es uns ermöglicht, bereits in einem frühen Stadium unserer Unternehmensentwicklung profitabel zu werden. Darüber hinaus konnten wir unsere Versprechen einlösen, die Transparenz für unsere Aktionäre weiter zu erhöhen und auf ein Uplisting in den Prime Standard hinzuarbeiten. Der Geschäftsbericht 2021 war in diesem Zusammenhang ein wichtiger Meilenstein, da es sich um den ersten nach IFRS veröffentlichten Finanzbericht unseres Unternehmens handelt", so Pacificos Co-Geschäftsführer Martin Siddiqui.

Strompreise weiter auf hohem Niveau

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Vorstand einen Umsatz zwischen 33 und 43 Millionen Euro und bestätigt damit seine bisherige Umsatzprognose. Das Pacifico-Management geht davon aus, dass sich der für das Unternehmen positive Einfluss der Strompreise, die insbesondere in Deutschland und Polen historische Höchststände erreicht haben, auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird.

Allerdings sind die Strompreise derzeit erheblichen Schwankungen unterworfen, was zu der großen Spannbreite der prognostizierten Umsatzerlöse führt. Aufgrund dieser Volatilität ist dem Unternehmen zufolge "noch keine Präzisierung der Umsatzprognose möglich".

Die Pacifico-Aktie kostet heute an der Frankfurter Börse 30,20 Euro (Stand: 27.6.2020, 9:15 Uhr). Auf Monatssicht konnte sie 2 Prozent zulegen, im Jahresvergleich hat sie knapp 18 Prozent an Wert verloren.

Pacifico ist weiterhin ein kleiner Teilnehmer am Markt für grüne Energie, der seinen Anlagenbestand weiter wird vergrößern müssen. Zum Vergleich: Pacifico steht derzeit bei einem Anlagenbestand mit einer Leistung von 166 Megawatt - der etablierte grüne Stromerzeuger und ECOreporter-Aktien-Favorit Encavis bei 2,0 Gigawatt (2.000 Megawatt). Bis 2025 will Encavis die Leistungskapazität auf 3,4 Gigawatt steigern.

Hinzu kommt: Es geht für Pacifico nicht nur darum, den Anlagenbestand auszubauen, sondern auch, sich attraktive Standorte zu erschließen. So bringt die Expansion in Osteuropa vermehrte Standortrisiken mit sich, die aktuell von den hohen Strompreisen kaschiert werden.

Die Aktie bleibt ein Investment mit hohem Risiko. Hinzu kommt: Pacifico versteht sich selbst als erstes deutsche Yieldco – so nennt man in englischsprachigen Ländern börsennotierte Stromproduzenten mit hohen Dividendenausschüttungen. Diverse Yieldcos hat ECOreporter hier vorgestellt. Allerdings zahlt Pacifico aktuell keine Dividende, und es ist auch unklar, wann das Unternehmen dazu erstmals in der Lage sein wird. Am Markt gibt es aktuell attraktivere Aktien-Alternativen.

Lesen Sie dazu unseren Branchenüberblick Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Pacifico Renewables Yield AG: 

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